Zerstörung der Kleingärten in Neukölln für die A100 macht Menschen obdachlos


Die Wohnungsnot in Berlin treibt Menschen dazu, die Hütten und Lauben in den verlassenen Kleingärten in Berlin-Neukölln als Unterkunft zu nutzen, die sich auf der geplanten Trasse der Stadtautobahn A100 von Neukölln zum Treptower Park befinden. Nun werden sie völlig obdachlos.

Zu Wochenbeginn soll die Kleingartensiedlung „Sommerfreude“ zwischen Neuköllnischer Allee und Grenzallee dem Erdboden gleich gemacht werden. Die Räumung dieser Siedlung trifft vor allem die Menschen besonders hart, die sich fest in der Kolonie eingerichtet haben. Sie leben seit mittlerweile einem Jahr dort und haben begonnen, ihre Unterkünfte winterfest zu machen. Die Vertreter des Landes Berlin, die kürzlich auf dem Gelände waren, forderten die Bewohner auf, unverzüglich das Gelände zu räumen. Ihnen wurde mitgeteilt, dass Bagger und schweres Gerät Anfang nächster Woche anrücken werden. Die Bewohner sehen sich nun gezwungen, innerhalb kürzester Zeit neue Unterkünfte und Unterstellmöglichkeiten für Ihr Hab und Gut zu finden, was für einige ein großes Problem ist.

Auch an der Ecke Mergenthalerring/ Ziegrastr. wohn(t)en ca. 20 Menschen in den verlassenen Gärten. Ein Anwohner berichtete, wie er dort einen sehr verzweifelten Herren rumänischer Herkunft traf, der eine der noch bestehenden Hütten als Unterkunft nutzte. Ein Bagger fuhr dort ohne Vorankündigung in die von ihm genutzte Laube und zerstörte das meiste seines wenigen Hab und Guts.

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2 Gedanken zu „Zerstörung der Kleingärten in Neukölln für die A100 macht Menschen obdachlos“

  1. Sauerei!!
    Ich selber besitze einen der betroffenen Gärten.

    Auch bin ich Familien bedingt auf der Suche nach einer größeren Wohnung in Alt-Treptow wo ja fleißig neue Wohnungen gebaut werden. Aber alles Eigentumswohnungen.
    Da frag ich mich doch auch, wer Geld für solch eine Wohnung hat, wer möchte da bitte in der Nähe einer Autobahn wohnen bzw. wer möchte von denen in einem Viertel leben in dem die Straßen von Autos verstopft sind?

    Vor kurzen gab es erst zwei klitzekleine Baustellen (etwa 2×2 Meter je Baustelle) in der Elsenstraße und eine in der Wildenbruchstraße wo, um mal abzuschweifen sich der Abenteurespielplatz Kuhfuß befindet, der bei den jungen Familien im Kiez sehr beliebt ist, da dieser besser ist als auf der Straße zu spielen, der auch immer wieder im Gespräch ist wegrationalisiert zu werden, weil dieser zu teuer wäre. Aber egal.
    Jedenfalls ging im Kunger-Kiez etwa eine Woche nichts mehr so richtig.

    Rücksichtnahme? NEIN!!! Es war sich jeder selbst am nächsten.
    Meine Frau wollte an einer Kreuzung über die grüne Ampel gehen. Von den abbiegenden Autos hielt keiner an.
    Meine Frau zählte mit. Erst das 7 Fahrzeug lies sie über die „GRÜNE“ Ampel gehen.
    Und das wird mit einem 3km Stück Autobahn für 500 MILLIONEN € nicht besser, da diese bekanntlich in Alt-Treptow enden wird. Wo eventuell unsere Kinder neben einer Betonpiste spielen dürfen als auf einem betreuten Spielplatz wo sich Kinder unter Anleitung ausprobieren, bauen und spielen können.
    Oder in den Gärten ihrer Eltern aufwachsen, unterschiedliche Pflanzen kennen lernen, selbst angebautes Obst und Gemüse ernten und kosten können. Schmeckt nämlich anders als das aus dem Supermarkt. Da schmeckt man auch Liebe!
    Das weis ich aus meiner eigenen Kindheit. Den Garten den ich mit viel Liebe bewirtschafte habe ich von meinen Eltern übernommen. Und in diesem bin ich auch aufgewachsen.

    Um mal etwas sentimental zu werden, meine Eltern pflanzten damals, als sie mit diesem Garten begannen, eine kleine mickrige Tanne von etwa 20cm Größe. Und die sah wirklich erbärmlich aus. Das weis ich von Fotos.
    Heute, nach über 30 Jahren ist sie 2,5-3m groß und sieht prächtig aus.

    Um es abzukürzen, sie wird mal eben für ein bisschen Beton platt gemacht!
    Aber was schreib ich hier. Die, die es lesen müssten tun es eh nicht.

    Aber ich denke nicht daran die Hoffnung aufzugeben. Denn diese stirbt bekanntlich zu letzt.

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