A100 in Treptow: Neue Busspuren von Senatorin Bonde sind wirkungslos

Pressemitteilung

Berlin, 11. September 2025 – Das Aktionsbündnis A100 stoppen kritisiert die von Verkehrssenatorin Ute Bonde angekündigten Maßnahmen gegen das Verkehrschaos am Ende der neu eröffneten A100 als völlig unzureichend. Zusätzliche Busspuren bringen keine Lösung, wenn diese wie schon heute im Dauerstau blockiert werden.

Video zeigt Realität: Busspuren blockiert, Radfahrer gefährdet

Ein am 10. September 2025 um 18:45 Uhr aufgenommenes Video dokumentiert die Zustände an der Kreuzung Elsenstraße/Puschkinallee in Berlin-Treptow:
Die Kreuzung ist komplett verstopft, Autos stehen auf der Busspur und blockieren diese. Ein PKW fährt hupend nach rechts, nimmt einem Radfahrer die Vorfahrt und kommt direkt auf dem Radstreifen zum Stehen. Nur durch Abbremsen kann eine Kollision vermieden werden – obwohl die Ampel für den Radverkehr dauerhaft Grün zeigt.
Das Video ist hier abrufbar: YouTube-Link

„Verkehrssenatorin Ute Bonde setzt auf zusätzliche Busspuren. Doch was nützt eine neue Busspur, wenn schon die bestehenden von Autos blockiert werden und im Stau verschwinden?“, sagt Tobias Trommer, Sprecher des Aktionsbündnisses A100 stoppen.

Dauerstau seit Eröffnung der A100

Seit der Inbetriebnahme des 16. Bauabschnitts der A100 Ende August 2025 herrscht im Umfeld von Elsenstraße, Elsenbrücke und Puschkinallee Dauerstau.

  • Busse stecken fest, Fahrgäste verlieren Zeit.

  • Kreuzungen werden blockiert, Fußgänger und Radfahrer behindert.

  • Polizei und Feuerwehr warnen bereits vor verzögerten Einsatzfahrten.

Die Weichen zur A100 bis Treptow wurden schon früh gestellt – von SPD und Linke!

Dass es so kommen würde, war lange bekannt:

  • Offizielle Planungsunterlagen prognostizierten für die Elsenbrücke 12.800 zusätzliche Autos täglich durch den 16. Bauabschnitt (Anstieg von 61.500 auf 74.300 Kfz/Tag).

  • Bereits 2010 veröffentlichte A100 stoppen entsprechende Karten und warnte vor der drohenden Verkehrsbelastung (Artikel vom 22.06.2010).

Die Weichen für den Weiterbau der A100 nach Treptow wurden politisch bereits vor fast 25 Jahren gestellt:

  • Im Koalitionsvertrag 2001–2006 zwischen SPD und PDS hieß es:

    „Die Fortführung bis Treptower Park ist abhängig von der Finanzierung durch den Bund. Diesbezügliche Planungen werden erst nach Sicherung der Bundesfinanzierung eingeleitet.“

  • In der Koalitionsvereinbarung 2006–2011 zwischen SPD und Linkspartei.PDS (S. 50) dann noch deutlicher:

    „Der Stadtring A 100 wird verlängert bis zur AS Treptower Park – finanziert durch den Bund.“

Damit ist klar: Es waren die Berliner SPD und die Linkspartei und nicht die CDU, die den entscheidenden politischen Grundstein für den Ausbau der A100 nach Treptow legten.

Forderungen des Aktionsbündnisses

  • Die Abfahrt von der A100 muss so gesteuert werden, dass nur so viele Autos in die Elsenstraße abfließen, wie es der reguläre Verkehr zulässt – damit Busse, Radfahrer und Fußgänger Vorrang haben.

  • Wenn dies nicht möglich ist, muss der 16. Bauabschnitt wieder geschlossen werden.

  • Darüber hinaus fordert das Aktionsbündnis die Umwidmung des 16. Bauabschnitts zu einer innerstädtischen Straße mit Tempo 50. So lässt sich der Verkehr besser über Ampeln steuern, er wird entschleunigt, Staus können reduziert werden – und der 17. Bauabschnitt wird überflüssig.

„Berlin braucht keine weiteren Autobahnen, sondern eine echte Verkehrswende. Wer heute noch Autobahnen durch die Stadt baut, handelt gegen jede Vernunft – und gegen die Sicherheit der Menschen“, betont Tobias Trommer, Sprecher des Aktionsbündnisses A100 stoppen.

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