Unfall: 5-jähriger Junge durch A100-Ausweichverkehr schwer verletzt – Die vorhergesagte Tragödie ist eingetreten

Am Montagmorgen, dem 29. September 2025, wurde die traurige Vorhersage des Aktionsbündnisses A100 stoppen zur schockierenden Realität: Ein 5-jähriger Junge wurde in Friedrichshain auf seinem Fahrrad schwer verletzt, als er bei Grün an der Kreuzung Corinthstraße/Persiusstraße von einem abbiegenden Pkw angefahren wurde.
Die Unfallstelle ist eine zentrale Route für den Ausweichverkehr durch den Rudolfkiez, der durch das durch die A100-Verlängerung nach Treptow verursachte Chaos auf der Elsenbrücke erzwungen wird, aber auch Schulweg für Kinder. Unsere Schwächsten zahlen den Preis für eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik.

Details und Hintergründe: Der Preis des Staus – Ein Kind auf dem Weg ins Krankenhaus

Eine grüne Fußgängerampel, die zur Falle wurde

Es ist 9:15 Uhr an der Ecke Corinthstraße/Persiusstraße. Für den 5-jährigen Jungen, der auf seinem Fahrrad die Fußgängerfurt überquert, leuchtet die Ampel grün. Ein Moment kindlicher Selbstverständlichkeit und Verkehrssicherheit wird jäh zerstört, als ein 29-jähriger Pkw-Fahrer beim Linksabbiegen das Kind übersieht und erfasst. Der Junge prallt auf die Motorhaube, stürzt auf die Fahrbahn und muss mit Kopf- und dem Verdacht auf innere Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Quelle: Polizeimeldung vom 29.09.2025

Fünfjähriger Junge von Auto angefahren – Die A100-Verlängerung fordert ihr erstes unschuldiges OpferDieses Bild eines gleichaltrigen Kindes, das auf seinem Rad die Kreuzung passiert, wo ein Tag zuvor der Unfall stattfand, ist ein Appell an unser Gewissen: Jeder von uns, der in diesem Bild den eigenen Sohn, die eigene Tochter sieht, spürt den tiefen Schmerz und die Wut über diese vermeidbare Tragödie.

Das A100-Verkehrschaos als Unfallursache

Dieser Unfall ist kein tragischer Einzelfall, sondern das direkte Resultat einer fehlgeleiteten Verkehrspolitik. Die Kreuzung Corinthstraße/Persiusstraße liegt auf der inoffiziellen, aber hochfrequentierten Umleitungsstrecke durch den Rudolfkiez in Berlin-Friedrichshain. Tausende Autofahrer nutzen diesen Weg über die Oberbaumbrücke, um dem täglichen Stau-Albtraum auf der Elsenbrücke zu entkommen – einem Stau, der durch das erhöhte Verkehrsaufkommen im Zusammenhang mit der Verlängerung der A100 nach Treptow entsteht, siehe Video unter diesem Artikel.

Kind bei Verkehrsunfall schwer verletzt – A100-Chaos im Rudolfkiez fordert Opfer

Die Anwohner und vor allem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger, Radfahrer und Rollstuhlfahrer sind die leidtragenden Opfer dieses chaotischen Ausweichverkehrs. Die Geschwindigkeit, die Aggressivität und die schiere Menge des motorisierten Ausweichverkehrs machen unsere Kieze nun jeden Tag zu Gefahrenzonen.

Wir haben die Unfallgefahr vorhergesagt

Wir, das Aktionsbündnis A100 stoppen haben schon am 22. September 2025 gewarnt: Hier droht erhöhte Unfallgefahr durch das A100-bedingte Verkehrschaos in Treptow – und haben es öffentlich gemacht.
Eine Woche vor diesem schrecklichen Unfall haben wir die dramatische Zunahme der Gefahren prognostiziert, als sich das Verkehrschaos rund um die A100 in Treptow zuspitzte und die wahren Opfer dieser Planungen genannt – und Menschen vorgestellt, deren Lebensqualität und Sicherheit in den Schatten dieser Betonpolitik gestellt werden:

Verkehrswende jetzt: Schützt unsere Schwächsten!

Dieser Unfall ist ein lauter, schmerzhafter Weckruf. Die Sicherheit unserer Kinder und aller ungeschützten Verkehrsteilnehmer muss zentraler Pfeiler jeder Verkehrspolitik sein. Eine echte Verkehrswende bedeutet, den motorisierten Durchgangsverkehr aus unseren Wohngebieten herauszuhalten und sichere Wege für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen. Es ist Zeit, die Prioritäten neu zu setzen: Weg von der Politik der autogerechten Stadt, hin zu einer menschengerechten, sicheren und zukunftsorientierten Mobilität. Wir dürfen nicht zulassen, dass die A100 weitere Opfer fordert.

Unsere Forderungen

Angesichts der eskalierten Lage fordert das Aktionsbündnis umgehende Maßnahmen:

  1. Steuerung des A100-Zuflusses: Die Abfahrt von der A100 muss so geregelt werden, dass nur so viele Autos in die Elsenstraße abfließen, wie der reguläre Verkehr verkraften kann – mit Vorrang für Busse, Radfahrer und Fußgänger sowie Umwidmung des 16. Bauabschnitt der A100 zu einer innerstädtischen Straße mit Tempo 50 und ampelgesteuerter Regelung. Dies entschleunigt den Verkehr, ermöglicht eine bessere Steuerung und macht den geplanten 17. Bauabschnitt obsolet.

  2. Sofortige Schließung des 16. Bauabschnitts: Falls die Verkehrssteuerung nicht sofort umsetzbar ist, muss der Abschnitt so lange geschlossen werden, bis die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet ist.

  3. Endgültiger Stopp des 17. Bauabschnitts: Die Planungen für die Weiterführung der A100 nach Friedrichshain und Lichtenberg müssen sofort eingestellt werden. Jeder weitere Ausbau steigert die Belastung und ist nicht mehr vertretbar.

A100-Stau erreicht Friedrichshain: Totales Chaos im Rudolfkiez an der Corinthstraße

Elsenbrücke jetzt fertigbauen – statt 20 Jahre Behelfsbrücke, die Familien und Rollstuhlfahrer diskriminiert

Der schmale Behelfsweg über die Spree war als Übergangslösung gedacht – doch er könnte uns noch Jahrzehnte erhalten bleiben, um den Platz für die Stadtautobahn A100 freizuhalten. Die Situation ist unzumutbar für Familien mit Kinderwagen und Menschen im Rollstuhl.

Unsere Forderung

Die Elsenbrücke muss wie geplant bis Ende 2025 vollständig fertiggebaut werden – anstatt die unzumutbare Behelfsbrücke für zwei Jahrzehnte bestehen zu lassen.
Es darf keine Rücksicht auf zukünftige Autobahnpläne genommen werden, die frühestens ab 2045 realisiert würden. Der dringend benötigte barrierefreie Übergang muss jetzt entstehen.

Eine Brücke, die ausgrenzt

Der Fußweg der Behelfs-Elsenbrücke über die Spree ist nur 147cm breitDer Fußweg auf der Behelfsbrücke ist mit nur 1,47 Metern so schmal, dass Doppelkinderwagen, Fahrrad-Buggys und Rollstühle nicht aneinander vorbeikommen. Das Vorbeifahren ist unmöglich – oft bleibt nur das Zurückweichen oder Umkehren.

Dabei ist die Behelfsbrücke die einzige ganzjährig nutzbare Fußverbindung von der Halbinsel Stralau und vom Rudolfkiez zum S-Bahnhof Treptower Park. Das macht die Engstelle zu einem echten Hindernis – besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Familien mit kleinen Kindern.

Elsenbrücke fertig bauen: Der Fußweg der Behelfsbrücke ist zu schmal für Kinderwagen und Rollstühle

Warum die Brücke nicht fertig wird: Die A100 blockiert den Neubau

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