⛔ A100 Berlin: gesperrte Ringbahnbrücke am AD Funkturm abgerissen – Aktuelle Infos zur Verkehrslage

Infos zum Abriss der A100-Brücke am AD Funkturm, Stand 25.4.2025

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Aktueller Stand des Abrisses

Die Ringbahnbrücke am Autobahndreieck Funkturm (AD Funkturm) wurde wegen Einsturzgefahr abgerissen, nachdem ein Riss entdeckt wurde. Der Abriss begann am 12.4.2025 und ist abgeschlossen. Die benachbarte Westendbrücke ist größtenteils abgetragen; etwa 30 Meter des südlichen Teils bleiben als Baustraße bestehen, da ein Gebäude den vollständigen Abriss verhindert. Am 25.4.2025, 13 Tage nach Abrissbeginn, sind die Abbrucharbeiten an der Westendbrücke planmäßig abgeschlossen. Die Reinigung des Fallbetts ist beendet, und die Gleise werden für die S-Bahn-Wiederinbetriebnahme am 28.4.2025 vorbereitet. Eine frühere Freigabe wird geprüft, ist aber unwahrscheinlich, da die Leit- und Sicherungstechnik erst installiert werden muss. Die Suche nach Bauunternehmen für den Neubau ist fortgeschritten, jedoch verzögern Materialknappheit und Genehmigungsverfahren den Prozess. Der Abriss ist zum 25.4.2025 vollständig abgeschlossen, um den S-Bahn-Verkehr (Linien S41, S42, S46) am 28.4.2025 freizugeben.

Verkehrseinschränkungen und Umleitungen

Seit dem 19.3.2025 ist die A100 in nördlicher Richtung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Eine einspurige Notverkehrsführung auf der Gegenfahrbahn besteht seit dem 24.3.2025. LKWs ohne Ziel Berlin werden über die A10 umgeleitet, innerstädtischer Schwerlastverkehr über Hauptstraßen. Seit dem 27.3.2025 ist der S-Bahn-Verkehr zwischen Halensee und Westend unterbrochen; Ersatzbusse sind überlastet und durch Staus verzögert. Die S-Bahn-Wiederinbetriebnahme ist für den 28.4.2025 bestätigt. Eine frühere Freigabe wird geprüft, jedoch ist die Installation der Leit- und Sicherungstechnik erforderlich.] Die Halenseebrücke, als Umleitungsstrecke genutzt, war auf 3,5 Tonnen begrenzt, was die Feuerwehr einschränkte. Der Teilabriss der Halenseebrücke ist abgeschlossen; die Gewichtsbeschränkung wurde auf 4,5 Tonnen angehoben, sodass Feuerwehrfahrzeuge die Brücke nutzen können. Stützungsmaßnahmen sind in Vorbereitung.

Neubau und Finanzierung
Der Neubau beider Brücken wird mindestens zwei Jahre dauern, mit einer Fertigstellung nicht vor Ende 2027. Der Bund stellt 150 Millionen Euro bereit, was andere Verkehrsprojekte wie die Sanierung maroder Brücken oder den ÖPNV-Ausbau gefährden könnte. Weitere A100-Brücken, wie die ICC-Brücke, sind ebenfalls sanierungsbedürftig.
Die Suche nach Bauunternehmen hat am 17.4.2025 begonnen, jedoch könnten Materialknappheit und komplexe Genehmigungsverfahren den Zeitplan verzögern.


Hintergrund
Die Entscheidung zum Abriss wurde am 2.4.2025 getroffen, da eine Stützung nicht ausreichend war. Die Vorbereitungen (Baustraßen, Absperrungen, 1.000 Kubikmeter Kies) liefen seit dem 4.4.2025; 34.000 Tonnen Material wurden bewegt. Anwohner der Dernburgstraße 27-57 erhielten vom 10.–17.4.2025 100 Euro pro Nacht als Lärmentschädigung.

Webcam A100-Ringbahnbrücke: Live-Video vom Abriss

Aktuelle Verkehrslage am AD Funkturm
 

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🚧 A100-Ausbau versus marode Infrastruktur: Ringbahnbrücke als Weckruf für Berlin

Die Sperrung der A100-Ringbahnbrücke am Dreieck Funkturm ist ein Alarmsignal. Seit dem 19. März 2025 staut sich der Verkehr kilometerweit, Wohnstraßen in Charlottenburg-Wilmersdorf sind verstopft, und seit dem 28. März fährt die S-Bahn nur eingeschränkt. Eine Brücke von 1963, gebaut für 25.000 Fahrzeuge täglich, ertrug am Ende 230.000 – fast das Zehnfache. Nun ist sie marode, wird abgerissen und neu gebaut, während Berlin leidet: Pendler stecken fest, Wirtschaftsverkehr lahmt, Wohngebiete werden belastet. Doch statt die Infrastruktur zu sichern, fließen Milliarden in den A100-Ausbau – ein teurer und kurzsichtiger Fehler.

Milliarden für Neubau statt Instandhaltung

Die A100 gehört mit über 185.000 Fahrzeugen täglich zwischen Funkturm und Kurfürstendamm zu Deutschlands meistbefahrenen Autobahnen und ist am Limit. Die Sperrung der Ringbahnbrücke markiert der Höhepunkt dieser Schwächen: Staus, Umleitungen, ein überforderter Nahverkehr. Gleichzeitig kostet der 16. Bauabschnitt von Neukölln nach Treptow 720 Millionen Euro, der 17. mindestens 1,1 Milliarden. Insgesamt drohen Kosten bis zu 4 Milliarden Euro – eine Prognose, gestützt auf Angaben der Bundesregierung (siehe hier). Das übertrifft den Sanierungsbedarf des gesamten Berliner Straßennetzes (2,5–3 Milliarden Euro bis 2030, laut Rechnungshof). Mit diesem Geld könnten wir Straßen und Brücken retten – stattdessen bauen wir, während die bestehende Infrastruktur verfällt.

Mehr Verkehr, mehr Schaden

Die A100-Verlängerung steigert den Verkehr auf der Stadtautobahn, verschärft die Belastung und beschleunigt den Verschleiß. Schon jetzt sind viele Brücken marode. Die Ringbahnbrücke ist nur die Spitze des Eisbergs. Weitere Sperrungen drohen, denn der Ausbau presst noch mehr Autos in ein überlastetes System. Das ist keine Lösung, sondern ein Rezept für den nächsten Kollaps.

Ein störanfälliges Nadelöhr

Das Dreieck Funkturm zeigt, wie verwundbar zentralisierte Verkehrsnetze sind. Eine Brücke fällt aus, und alles bricht zusammen: Staus über 30 Minuten, blockierte Wohnstraßen, ein lahmer Nahverkehr. Das Internet ist dezentral, um Ausfälle zu verhindern – warum nicht auch unsere Verkehrswege? Ein Netz aus gut gepflegten Straßen, Fuß- und Radwegen und einem starken ÖPNV wäre robuster.

Diskriminierung durch falsche Prioritäten

Die A100 dient nur Autofahrern, doch in Berlin hat die Mehrheit der Haushalte kein Auto und leidet unter einem unzuverlässigen ÖPNV, der im Schnitt 1,95 Mal langsamer ist als das Auto (Mobility Institute). Ein konsequenter Ausbau mit mehr S- und U-Bahnstrecken könnte das ändern: mehr Mobilität ohne Auto, weniger Stau für alle. Stattdessen wird eine Autobahn forciert, die Chaos wie jetzt verstärkt – ein politisches Versagen, denn die Schwächen am Funkturm waren lange bekannt.

Unsere Forderung: Umsteuern statt weiterbauen

Das Aktionsbündnis „A100 stoppen“ fordert: Stoppt den 16. Bauabschnitt der A100 oder macht ihn wenigstens zur Stadtstraße, streicht den 17. Bauabschnitt, leitet die Milliarden in Sanierung und ÖPNV um. Jeder Euro für den Ausbau der A100 ist verschwendet –  und unsere Infrastruktur zerbröselt dennoch weiter. Die Ringbahnbrücke warnt uns – handeln wir, bevor die nächste Sperrung kommt.

Ein Kommentar von Tobias Trommer

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⚒️ Autobahn-Abrissparty auf der Breitenbachplatz-Brücke am 2.6.2024

Komm am Sonntag, dem 2. Juni 2024, zur ehemaligen Autobahn über dem Breitenbachplatz zur „Autobahn-Abrissparty“ Unter dem Motto „Rückbau statt Neubau – Stadtraum für alle“ feiern wir den Rückbau der Berliner Stadtautobahn A104 und gestalten den Platz zu einem lebendigen Treffpunkt für alle. Musik, Tanz, Workshops und mehr erwarten dich!

  • Wann: Sonntag, 2. Juni 2024
  • Uhrzeit: 16 – 20 Uhr
  • Wo: Ehemalige Autobahn über dem Breitenbachplatz
  • Zugang: Abfahrt Dillenburger Straße an der Bushaltestelle

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Der Abriss der Autobahnbrücke steht bevor – jetzt die Chance ergreifen! ⚒️ Autobahn-Abrissparty auf der Breitenbachplatz-Brücke am 2.6.2024 weiterlesen

CDU möchte Teile der Stadtautobahn zurückbauen! Weiter so!

Die CDU hat im Berliner Abgeordnetenhaus einen Antrag eingebracht, die Brücke über den Breitenbachplatz zurückzubauen. Auch dort sind Brücken marode.

Man höre und staune und reibe sich die Augen!

Die CDU setzt sich dafür ein, Teile der Stadtautobahn zurückzubauen, zumindest am Breitenbachplatz. Auch dort sind die Brücken marode und müssten saniert werden.

Es soll laut Antrag nun alternativ zur geplanten Sanierung der Rückbau des Brückenbauwerks zu Gunsten einer ebenerdigen Verkehrsführung über den Platz geprüft werden.

Begründung wörtlich (Auszug):
Breitenbachplatz mit dem Brückenbauwerk des Autobahnzubringers in Richtung A100 „Die Überquerung des Breitenbachplatzes mit dem Brückenbauwerk des Autobahnzubringers in Richtung A100 ist das unschöne Erbe unvollendeter Verkehrs- und Stadtplanung. Der im Zuge einer „autogerechten“ Stadtentwicklung vorgesehene Lückenschluss zwischen dem heutigen Autobahnzubringer und der A103 wird seit Jahrzehnten aus guten Gründen nicht mehr verfolgt.
Die anstehende Sanierung des Brückenbauwerks gibt konkreten Anlass, einen Rückbau der Überquerung zu prüfen und diese städtebauliche Barriere zwischen dem Steglitzer und dem Wilmersdorfer Teil des historischen Platzes nach Möglichkeit zu beseitigen. Der städtebauliche Gewinn für den Platz, seine Umgebung und die Anwohner in Steglitz und Wilmersdorf wäre potenziell enorm.“Breitenbachplatz mit dem Brückenbauwerk des Autobahnzubringers in Richtung A100

Wir von A100stoppen begrüßen den Vorstoß der CDU ausdrücklich!
Aber wir meinen, die CDU sollte konsequenter weise einen Schritt weitergehen und auch an den Treptower Park denken. Die oben aufgeführten Argumente treffen zu 100 Prozent auch für den Treptower Park zu.
Dort, am Ende des sich im Bau befindlichen 16. Bauabschnitts (BA) der A100, soll bereits jetzt eine Rampe errichtet werden, um irgendwann kostengünstig das Andocken des 17. BA vom Treptower Park bis zur Storkower Straße zu ermöglichen. Zum 17. BA gibt es zurzeit aber überhaupt keine konkreten Planungen. Verkehrssenatorin Günter hat sich kategorisch gegen entsprechende Planungen zum 17. BA ausgesprochen.

Es hat ein gesellschaftlicher Wertewandel in Bezug auf Mobilität eingesetzt, der nicht mehr zu stoppen ist. Das ist gut so. Es kommt immer mehr ins Bewusstsein der Bürger und auch der Politiker, dass die „autogerechte Stadt“ nicht mehr zeitgemäß ist. In Gesetzesform gibt es die Verkehrswende bereits: Im Mobilitätsgesetz von 2018 ist die gerechtere Verteilung der Stadt festgeschrieben und damit eine deutliche Förderung von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr. Für Luftqualität und Klimaschutz und damit für uns alle!

Elsenbrücke – Neubau statt Sanierung

Das Gutachten zur Elsenbrücke liegt vor. Es soll neu gebaut werden. Das sind die Planungen des Senats.

Die Elsenbrücke mit dem östlichen und westlichen Brückenteil soll nun in Gänze neu gebaut werden. Das dauert deshalb entsprechend lange. Sehr wahrscheinlich bis 2028.

Ab sofort bis Anfang 2020 erfolgen die Planungen für den Rückbau und den Ersatz des Ostteils der Brücke. Danach beginnt gleich der Rückbau des zurzeit gesperrten Teils der Brücke Richtung Ostkreuz bis Ende 2020. Die Behelfsbrücke soll 2021 fertig werden. Dann läuft der Verkehr über diesen Teil der Brücke. Für 2022 bis 2025 ist der Abriss und Neubau der westlichen Brücke geplant. Wenn das geschafft ist, wird der Verkehr über diese Brücke geleitet. Dann wird die östliche Behelfsbrücke wieder abgerissen und neu gebaut bis Ende 2028.

Die neue Brücke ersetzt die bisherige Elsenbrücke. Bei einem Weiterbau der Stadtautobahn A100 nach Friedrichshain und Lichtenberg müsste entweder eine zusätzliche Brücke gebaut oder die neue Brücke teilweise wieder abgerissen werden.

Wir werden aufmerksam verfolgen, was tatsächlich passiert. Schon früher sind Planänderungen während der Bauphase erfolgt – siehe Abschluss des 16. Bauabschnitts am Treptower Park.