A100 stoppen! beim Landesparteitag von „Die Linke Berlin“ am 1.7.2017

Rede von Tobias Trommer beim Parteitag der Linkspartei am 1.7.2017Die Partei „Die Linke“ hatte uns zu ihrer 2. Tagung des 6. Landesparteitages am Samstag, 1.7.2017 eingeladen.

Hier der Redebeitrag unseres Aktivisten Tobias Trommer zum Thema „Stadtautobahn A100 in Treptow endgültig stoppen!“

Liebe Freundinnen und Freunde,

vielen Dank für die Einladung, heute bei euch zu sprechen.

Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam dafür gekämpft, den Weiterbau der Stadtautobahn A100 zu stoppen. Die Verlängerung bis zum Treptower Park konnten wir leider nicht verhindern. Aber ich denke, wir sind uns einig: An dieser Stelle muss endgültig Schluss sein mit einer Autobahn mitten durch das Herz des Berliner Ostens und mit der Politik der autogerechten Stadt aus der Mitte des letzten Jahrhunderts!

Ihr habt einen wesentlichen Anteil daran, dass dies eindeutig im neuen Berliner Koalitionsvertrag verankert wurde. Ich zitiere: „Die Koalition wird in dieser Legislaturperiode keinerlei Planungsvorbereitungen bzw. Planungen für den 17. Bauabschnitt durchführen. Der 16. Bauabschnitt erhält einen Abschluss am Treptower Park. Dieser wird so gestaltet, dass er kein Präjudiz (also keinen Vorentscheid) für den Weiterbau der A100 darstellt.“

Die einfachste Variante, um dies umzusetzen ist, die Autobahn aus der tief liegenden Troglage auf kürzestem Wege zur ebenerdig liegenden Straße „Am Treptower Park“ zu führen. So hat es auch das Bundesverwaltungsgericht dem Land Berlin vorgeschlagen. Neben der Rettung von 2 Häusern in der Beermannstraße ist das ein Ergebnis unserer zusammen mit dem BUND geführten Klage.

Die Autobahnplaner der Senatsverwaltung verwenden jedoch eine Planung des Autobahn-Abschlusses vom Juli 2016, die die Intensionen der damaligen SPD/CDU-Regierung widerspiegelt. Sie sieht vor, dort schon einen Stummel für den Weiterbau zu bauen, der direkt vor den geretteten Häusern der Beermannstr. endet und die Autobahn aus der tief liegenden Troglage vor dem Abschluss erst in Hochlage zu führen und dann wieder herunter zur Straße „Am Treptower Park“. Sinnvoll ist diese Achterbahnfahrt am Ende der Autobahn und der im nichts endende A100-Stummel erst bei einem Weiterbau bis Lichtenberg.

Außerdem gibt man so mehr Geld für den Abschluss aus. Und durch diese Startrampe zum Weiterbau werden ca. 400 Anwohnerinnen und Anwohner zusätzlich rund um die Uhr mit Dreck und Lärm von der Autobahn belastet.

Schon 2009 hatte die Senatsverwaltung die A100 trotz der von rot/rot gesperrten Planungsgelder munter weiter geplant.

Lasst euch nicht schon wieder von der Verwaltung an der Nase herumführen! Bitte sprecht euch mit den Koalitionspartnern ab, um diese Planung zu ändern. Und falls das nicht klappen sollte: Auch der Planfeststellungsbeschluss kann abgelehnt werden.

Lasst uns weiter gemeinsam dafür kämpfen, dass die A100 in Treptow endgültig gestoppt wird!

Für die Stadtautobahn bis zur Storkower Straße werden über 50 Hektar innerstädtische Flächen blockiert. Laut Berechnungen des ium-Instituts für Urbane Mobilität könnten auf der geplanten A100-Trasse ca. 8.800 zusätzliche, zentrale und bezahlbare Wohnungen für 22.000 Menschen entstehen. Helft bitte mit, dass dies Realität wird.

Wir laden euch herzlich ein, bei unserer Protestaktion „Wohnen statt Autobahn, A100 stoppen!“ mitzumachen. Am Sonntag, den 9.7.2017 werden wir um 15:00 Uhr bei einem Flashmob die A100-Auffahrt am S-Bahnhof Hohenzollerndamm blockieren und dort kurzzeitig Wohnungen errichten.

Mehr Infos dazu und die ium-Studie zum Wohnungsbau auf der A100-Trasse findet ihr auf unserer Webseite www.A100stoppen.de

Vielen Dank!

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