Informationsveranstaltung zur A100 am 28.4.2025 – Fragen und Kritikpunkte

Am Montag, 28. April 2025 findet im Kino CineStar Berlin – Treptower Park eine Bürger-Informationsveranstaltung zur geplanten Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 statt.
Die Autobahn GmbH sowie die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt wollen dort über den aktuellen Stand informieren.
Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:15 Uhr).
Doch statt Lösungen gibt es mehr offene Fragen denn je:
💥 720 Millionen Euro Baukosten – für noch mehr Stau, Lärm und Umweltzerstörung?
🏘️ Mehr Belastung für Anwohner statt Entlastung?
🚌 Keine Priorität für Busse, Radfahrer und Fußgänger?

Die folgenden Fragen und Kritikpunkte zeigen, welche massiven Versäumnisse es bei Planung und Umsetzung gab – und welche Risiken der baldige Betrieb der A100 bis Treptow mit sich bringen wird.
💬 Ergänze gern deine eigenen Fragen oder Gedanken in den Kommentaren – wir freuen uns auf dein Feedback!

Unsere Fragen an die Verantwortlichen:

1. Kostenexplosion und Wirtschaftlichkeit

Der 16. Bauabschnitt der A100 sollte ursprünglich 312,6 Millionen Euro kosten. Laut Aussagen der Bundesregierung sind die Kosten Stand 2024 auf 720 Millionen Euro gestiegen, eine Erhöhung um das 2,3-Fache. Damit sinkt auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis entsprechend. Gleichzeitig verschlechtert sich der verkehrliche Nutzen, da Staus auf der Elsenbrücke, in Treptow und Richtung Ostkreuz bereits heute das System überlasten.
Ist der Bau damit noch wirtschaftlich zu rechtfertigen? Wie hoch ist das aktuelle Kosten-Nutzen-Verhältnis? Wie rechtfertigen Sie den Bau angesichts des gesunkenen Kosten-Nutzen-Verhältnisses? Wie viel wird der Bau letztlich kosten?

2. Verkehrsbelastung auf der Elsenbrücke

Bei der Planung wurde für die Elsenbrücke eine Verkehrsbelastung von 74.300 Fahrzeugen pro Tag nach Fertigstellung des 16. Bauabschnitts prognostiziert, was eine Zunahme von 12.800 Fahrzeugen pro Tag bedeutet. Schon jetzt gibt es regelmäßig Staus, und die Eröffnung im Juni 2025 wird die Situation verschärfen. Trotz jahrzehntelanger Planung wurden keine wirksamen Maßnahmen wie Tempolimits, Verkehrsmanagement oder alternative Verkehrsführungen umgesetzt.
Warum wurden solche Maßnahmen versäumt, und welche konkreten Schritte plant die Autobahn GmbH in den verbleibenden Wochen, um Staus und Verkehrskollaps zu verhindern?

3. Versäumnisse beim öffentlichen Nahverkehr

Buslinien zwischen Treptower Park und Ostkreuz – etwa an Puschkinallee, Elsenstraße, Stralauer Allee, Markgrafendamm und Kynaststraße – leiden bereits heute unter massiven Verspätungen. Die Eröffnung der A100 wird die Probleme weiter verschärfen. Trotz jahrzehntelanger Planung wurden weder Busspuren noch Priorisierungsmaßnahmen umgesetzt.
Warum wurden diese Maßnahmen nicht rechtzeitig eingeplant und gebaut? Welche kurzfristigen Lösungen sind bis zur Eröffnung vorgesehen, um den Busverkehr zu schützen?

4. Belastung der Anwohner

Anwohner entlang der künftigen Zubringerstraßen müssen mit deutlich mehr Lärm, Abgasen und Staus rechnen. Lärmschutzmaßnahmen oder Tempobegrenzungen wurden bislang nicht angekündigt.
Warum wurden diese Schutzmaßnahmen nicht parallel zur Bauausführung vorbereitet?

5. Fehlende Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr

Die Eröffnung des 16. Bauabschnitts wird das Verkehrsaufkommen zwischen Treptower Park und Ostkreuz deutlich erhöhen und die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer beeinträchtigen. Trotz langer Planungszeit wurden keine durchgehenden Radwege, sicheren Querungen oder breiteren Gehwege geschaffen. Stattdessen wurden z. B. an der Parkwegbrücke Drängelgitter installiert, um den Verkehr zu bremsen.
Warum wurden Maßnahmen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs versäumt, obwohl die Verkehrsbelastung vorhersehbar war? Welche konkreten Schritte plant die Autobahn GmbH bis zur Eröffnung, um Sicherheit und Zugänglichkeit zu gewährleisten? Wie werden diese Maßnahmen langfristig in die Verkehrsplanung integriert?

6. Fehlende Transparenz und kurzfristige Ankündigung der Veranstaltung

Die Einladung zur Bürgerinformationsveranstaltung wurde erst am 24. April 2025, nur vier Tage vor dem Termin, veröffentlicht. Eine breite Beteiligung und Vorbereitung kritischer Fragen wurde dadurch massiv erschwert.
Warum wurde die Veranstaltung so kurzfristig angekündigt, obwohl der Bau des 16. Bauabschnitts seit über zwölf Jahren läuft? Wie plant die Autobahn GmbH, künftig eine frühzeitigere und transparentere Kommunikation zu gewährleisten, um ernsthafte Bürgerbeteiligung zu ermöglichen?

7. Zukunft der A100 – Weiterbaupläne

Mit der Eröffnung des 16. Bauabschnitts endet die A100 mitten im Stadtgebiet. Bereits jetzt gibt es Spekulationen über den 17. Bauabschnitt Richtung Storkower Straße.
Gibt es konkrete Planungen oder Vorbereitungen für den Weiterbau? Und falls ja, warum wurde dies bislang nicht transparent kommuniziert?

Ergänzungen willkommen!

Welche weiteren Themen und Fragen müssen aus Eurer Sicht bei der Veranstaltung angesprochen werden?
Schreibt uns Eure Vorschläge und Erfahrungen gerne in die Kommentare!

Kiezidyll statt Autobahn

Infoblatt zum Flashmob: Kiezidyll statt Autobahn, wir lassen uns nicht überrollen!

Sollte die Autobahn A100 von Neukölln nach Treptow verlängert werden, würde eine Blechlawine auf mehrere Friedrichshainer Kieze zurollen. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt, wer sich die Änderungen der Planfeststellungsunterlagen Ende 2009 anschaut: Zunahme der Verkehrsbelastung bei Fertigstellung des 16. Bauabschnitts der Stadtautobahn A100 nach Berlin-Treptow
(Zum Vergrößern auf das Bild klicken, Quelle: Bürgerinitiative Stadtring Süd BISS)
Zunahme der Verkehrsbelastung, wenn die A 100 bis Treptow gebaut würde

12.800 zusätzliche Autos und LKWs, die dann täglich über die Elsenbrücke fahren, können sich ja nicht in Luft auflösen. z.B. muss auf der Modersohnstraße, an der sich unmittelbar zwei Schulen und eine Kita befinden, mit zusätzlich 3200 Fahrzeugen gerechnet werden und aus +100 Fahrzeugen auf der Warschauer Straße wurden auf einmal  +2600.

Neben der deutlichen Erhöhung der Lärm- und Abgaswerte käme es damit auch zu einer erheblichen Steigerung der Unfallzahlen. Kiezidyll statt Autobahn weiterlesen