Die Bürgerinitiative Königin-Elisabeth-Straße (KES) kämpft gegen Lärm, Durchgangsverkehr und den Ausbau der A100

Im Westteil von Berlin formiert sich entschlossener Widerstand gegen den stark gestiegenen Durchgangsverkehr seit der Teilsperrung der A100. Die Bürgerinitiative Königin‑Elisabeth‑Straße (KES) setzt sich für die Lebensqualität in ihrem Kiez ein – und richtet ihren Protest auch gegen den Ausbau der A100. Jetzt hat sie eine Petition gestartet, die breite Unterstützung verdient.

Wer ist die Bürgerinitiative KES und was will sie?

Die Bürgerinitiative KES ist ein Zusammenschluss von Anwohnern der Königin‑Elisabeth‑Straße und benachbarter Straßen im Ortsteil Westend im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Gegründet wurde sie im Frühjahr 2025, als die Auswirkungen der Teilsperrung der A100 deutlich spürbar wurden. Seitdem wird ihre Wohnstraße täglich von einer großen Zahl an Autos und schweren Lkw als Umfahrung genutzt. Lärm, Abgase und gefährliche Verkehrssituationen haben den Alltag der Menschen in der Straße massiv verschlechtert.

Starker Durchgangsverkehr  auf der Königin-Elisabeth-Straße (KES) und den umliegenden Straßen seit der Sperrung der A100

Die Initiative fordert deshalb konkrete Sofortmaßnahmen: ein nächtliches Lkw-Durchfahrverbot, Umleitungen über die A10, Tempolimits, mehr Lärmschutz sowie sichere Querungsmöglichkeiten. Damit soll die Straße wieder das werden, was sie einmal war: ein sicherer Wohnort für die Menschen, die dort leben.

Hoher LKW-Verkehr auf der Königin-Elisabeth-Straße (KES) seit der Teilsperrung der A100

Was hat das mit dem Widerstand gegen die A100 zu tun?

Der Protest der Initiative richtet sich nicht nur gegen die unmittelbaren Folgen der A100-Sperrung – sondern auch grundsätzlich gegen den weiteren Ausbau dieser Autobahn durch die Stadt. Die KES sieht im geplanten 17. Bauabschnitt der Bundesautobahn 100 (vom Treptower Park bis zur Storkower Straße) ein verkehrs- und stadtpolitisches Desaster. Sie warnt davor, dass ein solcher Ausbau den innerstädtischen Verkehr noch weiter anheizt, Wohngebiete zerschneidet und neue Belastungen für viele Kieze mit sich bringt.

Die Bürgerinitiative fordert stattdessen einen grundsätzlichen Kurswechsel: kein weiterer Ausbau, sondern Sanierung und Deckelung bestehender Strecken, gezielte Verkehrsberuhigung und ein Fokus auf nachhaltige Mobilität. Der Einsatz der KES ist deshalb ein wichtiger Teil der stadtweiten Bewegung gegen die Verlängerung der Berliner Stadtautobahn A100 und für eine lebenswertere Stadt.

Jetzt unterschreiben: Die Petition der Initiative KES

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die Bürgerinitiative eine Petition gestartet. Sie richtet sich an dir Autobahn GmbH des Bundes, den Berliner Senat und de Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und fordert konkrete verkehrs- und lärmbezogene Sofortmaßnahmen wie ein Durchfahrverbot für LKW.

👉 Die Petition kann hier online auf WeAct unterzeichnet werden.

Jede Unterschrift zählt. Wer die KES unterstützt, hilft nicht nur einem Kiez – sondern stellt sich gegen eine veraltete Verkehrspolitik, die auf noch mehr Asphalt und Autoverkehr setzt. Für eine Stadt, in der Lebensqualität Vorrang hat.

Veranstaltung am 2.5.2019: Die A100 in Treptow – schafft oder löst sie Verkehrsprobleme?

Herzliche Einladung zur Informations- und Diskussionsveranstaltung
Die A100 in Treptow – schafft oder löst sie Verkehrsprobleme?

am Donnerstag, 2. Mai 2019 um 19 Uhr
im Figurentheater Grashüpfer

Die Verkehrssituation wird sich im Treptower Norden zukünftig massiv verändern. Das hat Auswirkungen auf den Verkehr und auf die Wohnqualität im Bezirk.

Folgende Baumaßnahmen sind geplant oder werden bereits ausgeführt:

  • Eröffnung der Anschlussstelle der A100 an die Straße Am Treptower Park
  • Fehlender Emissionsschutz für die Anwohner*innen auf der Ostseite des Anschlusses Treptower Park
  • Veränderung der Verkehrsführung in den Zufahrtstraßen und in Richtung Innenstadt
  • Möglicher Weiterbau der A100 nach Friedrichshain und Lichtenberg
  • Neubau der Elsenbrücke
  • Ein weiteres Gleis für den Güterverkehr
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Planänderung zur A100 – Schaffung eines Präjudiz für den Weiterbau des 17. Bauabschnitts durch Friedrichshain und Lichtenberg?

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat im Auftrag des Projektträgers 2015 eine Projektänderung zur Gestaltung des Anschlusses der A100 an die Straße Am Treptower Park beantragt. Dazu gibt es ein laufendes Planfeststellungsverfahren. Dieser Projektenwurf wurde mit der Zielstellung eingereicht, ein Präjudiz (=Vorentscheid) zum Weiterbau des 17. Bauabschnitts zu schaffen. Dagegen wurde mindestens ein bisher abgewiesener Anwohnereinspruch eingelegt, der in diesem Dokument erläutert wird. Vor allen Dingen widerspricht dieser Projektvorschlag der Koalitionsvereinbarung des Berliner Senats, mit diesem Anschluss der A100 an die Straße Am Treptower Park kein Präjudiz für den Weiterbau der A100 über den 16. Bauabschnitt hinaus zu schaffen.

Nach derzeitigem Planungsstand endet der 16. Bauabschnitt der A100 am Autobahnanschluss der Straße Am Treptower Park. Alle Maßnahmen zum Weiterbau sind dem 17. Bauabschnitt zuzuordnen und müssen daher separat planfestgestellt werden. Der ursprüngliche Entwurf für den 16. Bauabschnitt ist als Draufsicht in Abbildung 1.1 dargestellt.

A100: Bild 1.1 Übersichtslageplan der Antragsvariante
Bild 1.1  Übersichtslageplan der Antragsvariante

Dieser Entwurf wurde durch das Bundesverwaltungsgericht durch eine Entscheidung aus dem Jahr 2012 abgelehnt und musste daher geändert werden. Die Begründung dafür war, dass in der Beermannstraße nicht vier Häuser abgerissen werden dürfen, da für die Zufahrt zur Straße Am Treptower Park der Flächenbedarf dieses Entwurfs nicht gegeben ist und von einem Weiterbau der A100 mit entsprechendem Flächenbedarf erst ausgegangen werden kann, wenn dieser entschieden ist. Daraufhin wurde vom Projektträger ein neuer Entwurf eingereicht, der in Abbildung 1.2 dargestellt ist. Durch diese Änderung hat es in 2012 zu dieser Lösung keine weiteren Erörterungen gegeben, weil diese Lösung nach Fertigstellung erneut planfestzustellen war. Planänderung zur A100 – Schaffung eines Präjudiz für den Weiterbau des 17. Bauabschnitts durch Friedrichshain und Lichtenberg? weiterlesen