🚯 Lärm, Müll und Urin: Anwohner fordern Antworten nach Protestrave „A100 wegbassen“ in Friedrichshain

In einem offenen Brief haben Anwohner des Berliner Lasker-Kiezes ihren Unmut über die jüngste Protestaktion „A100 wegbassen“ zum Ausdruck gebracht. Die Bewohner, die sich gegen den Bau der Stadtautobahn A100 in Friedrichshain engagieren, zeigen sich enttäuscht über die Wirkung der Demonstration und fragen sich, ob der Protest wirklich im Sinne des Umweltschutzes war.

Dass es auch anders geht, zeigte der von uns mit-organisierte Protest-Rave auf der Elsenbrücke: Am Ende der Protestaktion verteilten wir Müllsäcke und viele packten an, so dass nach ca. 30 Minuten der Müll beseitigt war und die Fahrbahn wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Auch an Toiletten und Lärmbegrenzung hatten wir gedacht.

✍️ Eure Meinung zu diesem Brief interessiert uns sehr.
Bitte nutzt dazu die Kommentarfunktion unter diesem Artikel.

Hier der offene Brief vom 4.9.2023 im Wortlaut:

Bezugnehmend zur Demonstration “A100 wegbassen” am Samstag, den 02.09.2023 im Lasker Kiez zwischen Ostkreuz und Elsenbrücke.

Hallo liebes Bündnis „A100 stoppen“ – Hallo werte Organisatoren „A100 wegbassen“ – Hallo werte Clubcommission,

Protest-Rave A100 wegbassenwir die Bewohner, die Anwohner, die Fahrradfahrer, die Hundehalter, die Vereinsmitglieder „Laskerwiesen e.V.“, wir die direkt Betroffenen vom Bau der A100 durch Friedrichshain, wir wenden uns an Euch und möchten offen fragen, ob ihr mit diesem Emissions-Spektakel am Samstag wirklich gegen Emissionen etwas erreichen wollt?

Wir waren begeistert, als wir hörten, welchen Anklang der Widerstand gegen dieses wahnwitzige Bauprojekt im ganzen Stadtgebiet hat. Viel zu teuer, nicht zeitgemäß, nicht notwendig, zerstört Lebens- und Kulturlandschaft, wird eine Dauerlärmquelle welche uns Lärm geplagten Anwohnern im Lasker Kiez den Rest geben wird. Es widerspricht in jeglicher Hinsicht dem gesunden Menschenverstand.

Jedoch widerspricht Euer Spektakel eben auch in jeglicher Hinsicht dem gesunden Menschenverstand.

Glas und Scherben nach Protestrave A100 wegbassenWelchem Zweck soll es dienen und welchen Mehrwert haben wir, die Bewohner und Anwohner des Lasker Kiezes, wenn eine Horde besoffener, feierwütiger Drogenkonsumenten lärmend in unseren Kiez einfällt? Welches Vorbild soll dies sein, wenn Berge an Müll zurückgelassen werden? – Plastikflaschen, Flyer, Kippen, Kronkorken zu tausenden liegen bleiben? Wenn Tausende Flaschen den Kiez fluten, um nach Stunden des Rauschspektakels in Millionen Scherben zurück gelassen werden? Dass im Anschluss kein Fahrrad mehr fahren kann, die Hunde getragen werden müssen, auch Nachbarskinder den Boden nicht berühren dürfen…!

Müll auf Auto bei Protestrave A100 wegbassen

Es gab keine Organisation von Müll- und Sanitäranlagen. Warum gab es keine mobilen Toilettensysteme? Warum gab es keine Mülltonnen? Warum verteilt Ihr keine Müllsäcke? Professionelle Veranstalter wissen sehr wohl, sollten wissen und haben die Kontakte dass die Sanitärentsorgung und das Müllmanagement ein Zentraler Punkt ist für eine gelungene Veranstaltung. Dieses wurde aber unter dem Deckmantel der Demonstration billigend in Kauf genommen, dass führte zu der logischen Konsequenz das unsere Hauseingänge als Pissuar dienten, sämtliche Grünstreifen wurden vollgepisst sogar privat geparkte Fahrzeuge dienten als Urinal. Der Vereinsgarten welcher liebevoll mit Blumen und Gemüse bewirtschaftet wird, die Vereinsmitglieder welche den angrenzenden Park mit Aktionen zusätzlich pflegen, viel Herzblut, Zeit und Geduld investieren, diese standen heute morgen in einer stinkenden, plattgetrampelten Kloake.

Zu Mitternacht noch ein Feuerwerk, Schwefel- Lärm- und CO2 Emissionen gegen Lärm- und CO2 Emissionen?

„About Blank“ spielt 8 Stunden lang den selben Bassrythmus, 8 Stunden vibrieren unsere Gläser im Schrank, 8 Stunden im selben Takt, 8 Stunden vibrieren unsere Nerven. Mit voller Lautstärke, respektlos gegen Anwohner, respektlos gegen Tiere, respektlos gegen andere Lebewesen.

Wir alle sind gegen die Autobahn, jedoch sind wir nach Samstag nicht mehr überzeugt, dass ihr bleiben sollt, dann VIELLEICHT doch lieber die Autobahn?

Müll und Scherben nach Protestrave A100 wegbassenJedes Wochenende tanzen unsere Hunde Samstags und Sonntags durch die Glasspießruten, jedes Wochenende spielen Kinder mit Ravermüll, jedes Wochenende platte Fahrradreifen, jedes Wochenende lärmende Besoffene, jedes Wochenende hämmern die Bässe, jedes Wochenende dulden wir es… ….

Ihr die Angesprochen, Ihr wollt den Senat und die Bundesregierung mit solch einer Aktion beeindrucken, in der ARD erzählen, dass die Kultur hier ausstirbt?

Mit einer Aktion, mit einer Kultur aus Lärm, Müll, Scherben, CO2 Emission und Urin, mit einer Aktion, welche den Anwohnern den letzten Nerv raubt?

Wir, die Anwohner wollen VIELLEICHT doch lieber die Autobahn…. Leider….

Der Eindruck von Eurer Veranstaltung, der Eindruck der Veranstaltung der Berliner Kulturschaffenden gleicht eher dem Verhalten eines globalen Großkonzerns welcher mit Respektlosigkeit, Zerstörung und kommerziellen Interessen im Anschluss einfach weiter zieht und verbrannte Erde hinterlässt als einem Kulturverein, welcher Toleranz, Respekt und Liebe repräsentieren will.

J.Bielig

Heute, Montag, treffe ich eine Nachbarin mit einem Müllsack: “Was tust du?” – “Ich beseitige die Respektlosigkeit!“

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19 Gedanken zu „🚯 Lärm, Müll und Urin: Anwohner fordern Antworten nach Protestrave „A100 wegbassen“ in Friedrichshain“

  1. Langsam reichts hier vielen. Wir leben hier seit vielen Jahren und sind das letzte Jahrzehnt gut mit den Clubs hier in der Gegend ausgekommen. Manchmal wars auch etwas lauter, aber was soll’s es war alles im Rahmen.
    Was jetzt hier aber unter dem Denkmantel von „Kultur“ und Umweltschutz abgeht ist das allerletzte. Lärm und Krach, eine unendlich primitive Mucke, von Kultur keine Spur, Müll und Saufgelage ohne Ende. Mal abgesehn von den ca. 500 Leuten die uns hier heute vor die Tür gepinkelt haben.
    Geht einfach wo anders hin. Hier will euch keiner.

    1. Solch unqualifizierte Beiträge hört Mensch, der Müll und Lärm kritisiert leider oft. Davon abgesehen, hieße das im Umkehrschluss, dass Menschen in Ostdeutschland Müll und Lärm mögen??!

  2. Hallo liebes Bündnis “A100 stoppen”, Hallo werte Clubcommission, Hallo werte Frau Lechner, Hallo liebe Vereinsmitglieder der “Laskerwiesen e.V.”, Hallo Berliner Zeitung, Hallo werte Beteiligte und mit Diskutierende und vor allem Hallo an alle die, wie ich, diese sinnlose Autobahn nicht wollen.

    Vorweg bedanke ich mich für all Euer Feedback der letzten Tage. Es kam positives und unterstützendes Feedback, besonders von Anwohnern, welche verschiedenste meiner Punkte auch kritisch sehen und nicht wollen, dass das politische Ziel wegen Lärm, Müll, Fäkalien und Rücksichtslosigkeit verfehlt werden könnte. Ursächlich das mein Brief heftige Wellen geschlagen hat, gab es auch Kontakt mit Mitarbeitern von Behörden und Offiziellen Seiten, ich möchte ganz deutlich machen, dass es von EINZELNEN Mitarbeitern auch sehr kritisch gesehen wird ob denn mit solch einer beschämenden Aktion Lärm, Urin und Müll der Kern der Sache erreicht wird und das bei den Mitarbeitern ein negativer Eindruck entstanden ist, welcher sich eventuell negativ auf den Rückhalt der Behörden bezüglich der Verhinderung dieses wahnwitzigen Projektes auswirken könnte. UNSER Ziel sollte es sein, dass Mitarbeiter in einer Behörde, nach einem Protest, nach UNSEREM Protest sich der Sache anschließen und nicht genervt sind.

    Natürlich hat mich auch negatives, forderndes und unverschämtes Feedback erreicht. Das war mir natürlich klar, der Brief ist eine absolute Provokation. Doch denke ich, der Brief hat mein Ziel, das Ziel der öffentlichen Debatte erreicht. Die Debatte muss geführt werden, wie ein Protest, ein Prostestrave initiiert wird, wobei ich persönlich letzteren eher kritisch sehe. Ich persönlich denke nicht, dass die Aussage außerhalb von RaveCityBerlin wirklich weit getragen und ernstgenommen wird und bin überzeugt, dass sich unser Bundesminister davon nicht beeindruckt zeigt, im Gegenteil wird es lächerlich aussehen wenn im Nachhinein eine solche Dreckwüste hinterlassen wird. Wenn WIR auf eine alternative Nutzung der Flächen hindeuten wollen, sollten WIR keine Müllhalde andeuten. Gegen die Zerstörung der Stadt, durch den Bau der Autobahn erreichen WIR nichts mit einer temporären Zerstörung eines Kiezes. Sondern mit einem guten Beispiel vorangehen, darf die Devise sein. Umweltschutz sollten wir leben und nicht nur für ihn tanzen und dieser fängt eben beim Einzelnen an. Jeder darf Vorbild für die anderen sein.

    Konstruktives Feedback gab es auch. Hier auf der Seite der “A100 stoppen” ist mein Brief veröffentlicht worden, mit Fotos untermauert und hat der Debatte die Möglichkeit gegeben geführt zu werden. Die Clubcommission hat mit mir Kontakt aufgenommen, wir führten ein sehr zielführendes und verständnisvolles Gespräch. Diese bedauert die Nebenwirkungen sehr und gelobt Besserung für die Zukunft. Inhaltlich und öffentlich wird sich diese und/oder das Bündnis mit einer Stellungnahme positionieren.

    Liebe Vereinsmitglieder und werte Berliner Zeitung, es tut mir leid, dass meine Äußerungen in der WIR-Form für Euch verstanden wurden, als ob ihr diese MEINE Stellungnahme tragt und unterstützt, dem ist definitiv nicht so. Ich habe lediglich mit drei Vereinsmitgliedern gesprochen, aber auch diese sprechen nicht im Namen des Vereins. Das tut mir leid, dass es bei Euch so angekommen ist. Den Wortlaut “Stinkende Kloake” hat allerdings einer der drei geäußert. An die Berliner Zeitung empfinde ich es als oberflächlich und schlecht recherchierten Journalismus zu behaupten, dass mehrere Anwohner, der Verein oder sonstige Personen MEINEN Brief unterschrieben hätten. Ausschließlich mein Name steht unter dem Brief. Um auch das klarzustellen: Ich habe mit circa 20 Personen aus meinem Kiez gesprochen und niemand wusste von meinem Brief oder hat diesen unterschrieben.

    Die Darstellung der Verantwortlichen der Demo, die BSR hätte doch aufgeräumt, empfinde ich als eine unangemessene Frechheit. Die BSR ist doch nicht die Putzkolonne von feierwütigen Ravern. In einem Facebook Post konnte ich eine ähnliche Darstellung lesen, es gebe kein Problem dafür sei die BSR doch da. Die BSR ist unsere Stadtreinigung, die mit viel Anstrengung und Menschenkraft täglich unseren Gestank und Dreck beseitigt. Wie vermessen ist es unter dem Deckmantel, ist doch eine politische Aktion, diesen Raversaustall damit zu rechtfertigen. Die BSR besteht aus Frauen und Männern welche Abends zur Spätschicht müssen weil Feierwütige sich nicht benehmen können, die gesamte Gesellschaft muss die Reinigungs- und Entsorgungskosten tragen und mit dieser Einstellung verfehlen wir das Ziel, den Bau der Autobahn zu verhindern. Weil WIR damit keinen Respekt zollen gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft, den Mitarbeitern, der BSR, den Berliner Behörden und den Bundesbürgern, deren Unterstützung wir benötigen, weil die Autobahn das Bundesministerium baut.

    Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen welche sich selber äußern wollen und nach vielen Gesprächen mit Mitarbeitern in Behörden, Anwohnern und Vereinsmitgliedern möchte ich deutlich äußern WIR sind ALLE gegen dieses wahnwitzige, absolut nicht zeitgemäße Milliardengrab.

    Ich möchte MEINE Aufmerksamkeit abschließend noch einmal nutzen, um in MEINEN Appell die Teilnehmer der Demonstration des Protestraves anzusprechen, jeden Einzelnen. Eine Demonstration verfolgt ein politisches Ziel und ist kein Festival, bei welchem Eintritt gezahlt wird und im Anschluss gibt es einen Veranstalter, welcher Deinen Dreck wegräumt. Wobei selbst hierzu grundsätzlich die Wegwerf-Partygesellschaft sich gern fragen darf, ob es ein zeitgemäßes Konzept ist, dass am Ende von Festivals diese Unmengen von Müll zurückgelassen werden müssen. Ich bin selbst Veranstalter, Veranstaltungstechniker und kenne mich gut aus in der Branche und sehe die Entwicklung der letzten Jahre sehr kritisch.
    Ich möchte Euch einladen, fragt Euch. Was kann ICH für den Planeten tun? Was kann ICH beitragen, um den Protest zum Erfolg zu führen? Muss ICH in einen Garten pissen? Muss ICH in einem Sandkasten Drogen nehmen? Muss ICH meine Flaschen zu den anderen werfen? Muss ICH meinen Bierdeckel einfach fallen lassen? Muss ICH meine Kippe einfach wegschnipsen? Muss ICH an ein Fahrzeug pissen? Muss ICH in einen Park scheißen? MUSS ICH…. EIGENTLICH IMMER DAS TUN WAS DIE ANDEREN MACHEN ??? ODER DARF ICH AUCH EIGENE ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN???

    Abschließend möchte ich mich bei der Presse für die Aufmerksamkeit bedanken, aber ich werde keine weiteren Interviews geben. Mein Brief verfolgt das Ziel, einen gesunden, politischen Protest zum Ziel zu führen und nicht eine Ausweich-Debatte zum eigentlichen Thema zu befeuern. Ich möchte nämlich verhindern, dass dieses Schwachsinns Projekt Realität wird.

    J.Bielig

    !!!A100 STOPPEN!!!

    1. Lieber Herr Bielig,
      was für ein kluger und mutiger Brief! Danke für die Zeit, die Sie sich genommen haben, um Ihre Gedanken so präzise zu formulieren. Ich teile Ihre Ansicht, dass die A100 gestoppt werden muss und dass dieser Protestrave nicht gut organisiert wurde.
      Auch von tanzenden Demonstrierenden darf ein Mindestmaß an Respekt gegenüber der Anwohnerschaft und der Umwelt verlangt werden.
      Mit herzlichen Grüßen
      Denise Grduszak

    2. Ich kann den Ärger der umliegenden Nachbarschaft sehr gut nachvollziehen. Wahrscheinlich muss generell überlegt werden ob Raves u.ä. geeignete Formen sind um sich für politische Forderungen einzusetzen. Auch wenn damit eine größere Öffentlichkeit erreicht wird, ist es doch fraglich ob die Sache an sich nicht durchs „Party machen“ diskreditiert wird.

  3. Offenbar schlechte Planung der Veranstaltung und/oder mangelndes Verantwortungsbewusstsein!
    Traurig, dass das ausgerechnet im Kontext Autobahnbaustopp und Verkehrswende passiert ist – wo es doch gerade darum geht, für eine solidarischere, umweltverträglichere Gesellschaft zu kämpfen.

    Ich halte es für nötig, Fehler anzuerkennen. Sinnvoll finde ich es, für die zukünftige Organisation von Aktionen aus diesen Pannen aktiv Lehren zu ziehen und das auch so zu kommunizieren. Ebenso halte ich es für essentiell, für die Zielerreichung den zugrundeliegende Beweggrund der Veranstaltung (Verkehrswende!) von dem Fehlverhalten auf der Veranstaltung zu trennen. Nur so können Argumente für einen Baustopp und für Verkehrswende externe Menschen über so eine Aktion hier ernstgenommen werden.

    Unabhängig davon unterstütze ich die Ziele der Verkehrswende und A100 Stoppen! ausdrücklich – hier braucht es vollen und funktionalen Einsatz!!

  4. als Stralauerin habe ich nur kurz auf der Heimfahrt gegen 19 Uhr an der Elsenbrücke die Menschenmassen und die laute Musik mitbekommen. Ich finde es wunderbar, dass es einen so lauten, vielköpfigen Protest gegen die A100 gibt. Ich will sie auf keinen Fall hier haben. Und kann gleichzeitig verstehen, wenn es hinterher Frust durch solch ein Müll/Urin-Desaster gibt. Ich bekomme es nur am neuen Ostkreuz bei den Fahrradständern mit, welch irrwitziger Uringestank dort nach wenigen Wochen herrscht. Da scheint auch noch ein Bewußtseinswandel noch in den Geburtswehen zu stecken.
    Und ich fahre auch weg, wenn ich weiß, dass hier mal wieder in den Gärten oder der Bucht laute Musik, die ich nicht mag, gespielt wird. Oder Silvester, ….

  5. Liebe Veranstalter, ein trauriges Bild, das ihr uns allen hier hinterlassen habt.
    Ist das das Niveau von sinnvollen Demonstrationen? Ein ehrlicher Umweltgedanke sieht anders aus und erzeugt Inhalte und keine vollgepissten Hauseingänge, zertrampelte und stinkende Beete und Scherben ohne Ende. Vom Lärm durch laute Bässe ganz zu schweigen. Offensichtlich steht Party über dringend notwendigen Umweltschutz, leider. Laut Berichterstattung wussten Viele gar nicht, worum es bei der „Demo“ ging.
    Wer etwas zum Guten verändern will, sollte als Vorbild voran gehen. Krawall und hinterlassener Dreck erzeugt nur Ablehnung einer sonst sinnvollen Idee

  6. Ich frage mich warum die Anwohner so massiv belästigt werden und warum nicht direkt an einem Wochentag vor dem Bundesverkehrsministerium demonstriert wird. Oder ging es doch eher darum, Party zu machen?

  7. Ich und auch die Nachbarn mit denen ich spreche unterstützen die Aussage des offenen Briefs. Leider sind es oft laute und medienstarke Minderheiten (die zumeist auch gar nicht hier wohnen ergo auch nicht betroffen sind) die für eine Sache kämpfen, bei der eine leise Mehrheit der langjährigen Anwohner gar nicht mitgeht. Die Clubs gibt es nur wegen der seit langem geplanten Autobahn, da die Objekte an der Strecke frei gehalten werden mussten. Die Clubs wussten von Anfang an das sie wieder rausmüssen, wenn die Autobahn gebaut wird. Die Rücksichtslosigkeit der Feiernden, der Lärm, der Drogenkonsum und der Müll belastet seit Jahren die Nachbarschaft und gefühlt wird es immer schlimmer. Eine Autobahnzufahrt, die (wenn eröffnet) vor der Elsenbrücke endet, wird schon bald eine noch größere Belastung für Alle. Schon jetzt staut es sich überall um die Elsenbrücke. Deswegen ist der Weiterbau, so teuer und unsinnig er scheinen mag, die einzig sinnvolle Lösung für die umliegenden Nachbarschaften.

  8. Volle Zustimmung. Das war schlecht organisiert, und viele Teilnehmende haben sich respektlos gegenüber Mitmenschen/Anwohnern und Natur verhalten. An der Fußgängerbrücke hinter Renate / Osthafen wurde schon nachmittags alles vollgepisst und später vollgekotzt. Selbst vor dem Spielplatz hat man dort kein Halt gemacht: rüber über Zaun und laufen lassen in Sand…
    Den meisten Teilnehmende ging es dann doch eher um Party und weniger um Umweltschutz oder A100.
    Dass Clubcommission, Renate und Co so rücksichtslos mit den Anwohnenden umgehen, sollte zu denken geben. Bisher hatten sich ja beide Seiten größtenteils um gutes Miteinander bemüht. Das war eine Aktion, die nachhallt.

  9. Ich als Anwohnerin ärgere mich über einige Kommentare wie Musik war zu leise und das der Verfasser nicht für die Anwohner spricht. Doch, das tut er – für mich als unmittelbaren Anwohner tut er das! Es war laut, einfach laut; es lag überall Müll und das als Umweltschutz zu verkaufen finde ich nicht nur heuchlerisch sondern es ärgert mich maßlos. Auch das Schöngerede was eine erfolgreiche Veranstaltung es war, ja wer von denn von den Teilnehmenden wohnt wirklich hier? Hauptsache die Clubs haben in der Nacht noch ordentlich Umsatz auf Kosten der Anwohner gemacht, Publikum war ja genug da.

  10. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einige Anwohner*innen ein anstrengender Tag war. Es sollte aber berücksichtigt werden, dass dieses Spektakel auch vor Ort von zahlreichen Initiativen unterstützt wurde, die nichts mit der Clubkultur zu tun hatten und es viel gute Redebeiträge gab. Unter anderem war Luisa Neubauer war als Rednerin auf der Bühne des ://about blank zu hören. Die Tagesschau hat in ihrer Ausgabe um 20:00 über die Demo und das Bauvorhaben A100 berichtet. Diese Öffentlichkeitsarbeit ist schon was wert. Tags drauf war wieder Ruhe und die Straßen so gut wie sauber. Ich denke das sollte man verschmerzen.

  11. Es gab bei der Demo genau 1 Auto, welches mitten auf der „Tanzfläche“ geparkt war. Dieses war auch kein privat-Wagen sondern gehörte zu einem Car-Sharing Dienst. Warum dieses dort noch stand ist mir schleierhaft. Einzig die Toiletten-Infrastruktur ließ zu wünschen übrig. Es gab aufgestellte Dixis, jedoch mit einer langen Schlange und auch die Toilette der Renate war nach kurzer Zeit an ihren Kapazitätsgrenzen. Müllsäcke hingen an vielen Orten, jedoch ist es wohl unmöglich in kurzer Zeit die Infrastruktur für 10.000 Menschen aufzubauen. Ich halte dies für Straßenfeste/Tanzdemonstrationen normal, die Straßen nach dem KdK sahen weit schlimmer aus, dafür haben wir ja in Berlin die wundervolle BSR.
    Die Musik war vieler Orts eher „zu leise“ insbesondere die About:Blank Bühne spielte Bassmusik ohne den dafür nötigen Bass. Wer Ruhe möchte hätte den schönen Tag ja vielleicht auch mal in einem der schönen Naherholungsgebiete verbringen können, anstelle sich 8h lang nerven zu lassen.

    Für mich wahr diese Demo eine Idylle, nur der Weg mit dem Fahrrad zurück durch den Straßenverkehr ist in Berlin leider weiterhin eine Zumutung.

  12. Ich war bis etwa 19:00 Uhr dort, der Müll fiel mir zu der Uhrzeit noch nicht so auf, aber natürlich war das eine akustisch belastende Angelegenheit – das liegt in der Natur der Sache, allerdings müssen Grenzwerte eingehalten werden. Aus den Fenstern und von den Balkonen gab es aber auch etliche durchaus wohlwollende Signale. Am nächsten Tag vormittags bin ich den Markgrafendamm mit dem Rad zur Arbeit gefahren, die gestrige Feier war noch erkennbar, vielleicht war auch schon einiges durch privaten Einsatz weggeräumt, es lagen niochtsdestotrotz Glasscherben hie und da. Aber es ging, viel störender waren auch an diesem Morgen die Kraftfahrzeuge, die mich durch zu nahes Überholen auf meiner Radspur gefährdeten. Bezüglich des Vergleichs mit der Autobahn hoffe ich nicht, dass sich der oder die Beschwerdeführerinnen durch die einmaligen Folgen des raves davon abhalten lassen, sich ähnlich lautstark gegen ein jahrzehntelanges Brausen der Autobahn hinter ihrem Haus einzusetzen. Ich danke allen, die sich für die Veranstaltung ins Zeug gelegt haben und hoffe, es gibt noch viele dieser oder anderen Art mit einem guten Entsorgungskonzept.

  13. Volle Zustimmung: der Müll war gelinde gesagt Mist, dass es nicht genug Klos gab war großer Mist, dass der Lärm über der zumutbaren Grenze lag: Mist.
    Wir, die Mitorganisator*innen der BI-A100 waren ebenfalls entsetzt, dass offenbar von der Clubkommission doch kein funktionierendes Müllkonzept vorlag. Dennoch wurde noch nachts ein Großteil der Flaschen und Scherben von der BSR entsorgt. Was in der anschließenden Clubnacht noch anfiel, lag dann offenbar am nächsten Tag noch da. Die Fotos stammen definitiv von der Zeit zwischen 22 und 23 Uhr. Ich selbst bin am Abend und am nächsten Morgen mit dem Fahrrad dort gefahren, es war riskant, aber möglich.
    Die Zahl der Teilnehmenden und die Dauer der Veranstaltung lag weit über der des Protestraves auf der Elsenbrücke vor 6 Jahren.
    Einen Scherbenhaufen mit den Auswirkungen einer Autobahn zu vergleichen scheint mir schwierig. Die Autobahn vorzuziehen ist absurd – und ich denke auch nicht, dass der*die Verfasser*in für „die Anwohner“ spricht.

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