In einem offenen Brief haben Anwohner des Berliner Lasker-Kiezes ihren Unmut ĂŒber die jĂŒngste Protestaktion „A100 wegbassen“ zum Ausdruck gebracht. Die Bewohner, die sich gegen den Bau der Stadtautobahn A100 in Friedrichshain engagieren, zeigen sich enttĂ€uscht ĂŒber die Wirkung der Demonstration und fragen sich, ob der Protest wirklich im Sinne des Umweltschutzes war.
Dass es auch anders geht, zeigte der von uns mit-organisierte Protest-Rave auf der ElsenbrĂŒcke: Am Ende der Protestaktion verteilten wir MĂŒllsĂ€cke und viele packten an, so dass nach ca. 30 Minuten der MĂŒll beseitigt war und die Fahrbahn wieder fĂŒr den Verkehr freigegeben werden konnte. Auch an Toiletten und LĂ€rmbegrenzung hatten wir gedacht.
âïž Eure Meinung zu diesem Brief interessiert uns sehr.
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Hier der offene Brief vom 4.9.2023 im Wortlaut:
Bezugnehmend zur Demonstration âA100 wegbassenâ am Samstag, den 02.09.2023 im Lasker Kiez zwischen Ostkreuz und ElsenbrĂŒcke.
Hallo liebes BĂŒndnis „A100 stoppen“ – Hallo werte Organisatoren „A100 wegbassen“ –Â Hallo werte Clubcommission,
wir die Bewohner, die Anwohner, die Fahrradfahrer, die Hundehalter, die Vereinsmitglieder „Laskerwiesen e.V.“, wir die direkt Betroffenen vom Bau der A100 durch Friedrichshain, wir wenden uns an Euch und möchten offen fragen, ob ihr mit diesem Emissions-Spektakel am Samstag wirklich gegen Emissionen etwas erreichen wollt?
Wir waren begeistert, als wir hörten, welchen Anklang der Widerstand gegen dieses wahnwitzige Bauprojekt im ganzen Stadtgebiet hat. Viel zu teuer, nicht zeitgemĂ€Ă, nicht notwendig, zerstört Lebens- und Kulturlandschaft, wird eine DauerlĂ€rmquelle welche uns LĂ€rm geplagten Anwohnern im Lasker Kiez den Rest geben wird. Es widerspricht in jeglicher Hinsicht dem gesunden Menschenverstand.
Jedoch widerspricht Euer Spektakel eben auch in jeglicher Hinsicht dem gesunden Menschenverstand.
Welchem Zweck soll es dienen und welchen Mehrwert haben wir, die Bewohner und Anwohner des Lasker Kiezes, wenn eine Horde besoffener, feierwĂŒtiger Drogenkonsumenten lĂ€rmend in unseren Kiez einfĂ€llt? Welches Vorbild soll dies sein, wenn Berge an MĂŒll zurĂŒckgelassen werden? – Plastikflaschen, Flyer, Kippen, Kronkorken zu tausenden liegen bleiben? Wenn Tausende Flaschen den Kiez fluten, um nach Stunden des Rauschspektakels in Millionen Scherben zurĂŒck gelassen werden? Dass im Anschluss kein Fahrrad mehr fahren kann, die Hunde getragen werden mĂŒssen, auch Nachbarskinder den Boden nicht berĂŒhren dĂŒrfenâŠ!
Es gab keine Organisation von MĂŒll- und SanitĂ€ranlagen. Warum gab es keine mobilen Toilettensysteme? Warum gab es keine MĂŒlltonnen? Warum verteilt Ihr keine MĂŒllsĂ€cke? Professionelle Veranstalter wissen sehr wohl, sollten wissen und haben die Kontakte dass die SanitĂ€rentsorgung und das MĂŒllmanagement ein Zentraler Punkt ist fĂŒr eine gelungene Veranstaltung. Dieses wurde aber unter dem Deckmantel der Demonstration billigend in Kauf genommen, dass fĂŒhrte zu der logischen Konsequenz das unsere HauseingĂ€nge als Pissuar dienten, sĂ€mtliche GrĂŒnstreifen wurden vollgepisst sogar privat geparkte Fahrzeuge dienten als Urinal. Der Vereinsgarten welcher liebevoll mit Blumen und GemĂŒse bewirtschaftet wird, die Vereinsmitglieder welche den angrenzenden Park mit Aktionen zusĂ€tzlich pflegen, viel Herzblut, Zeit und Geduld investieren, diese standen heute morgen in einer stinkenden, plattgetrampelten Kloake.
Zu Mitternacht noch ein Feuerwerk, Schwefel- LĂ€rm- und CO2 Emissionen gegen LĂ€rm- und CO2 Emissionen?
„About Blank“ spielt 8 Stunden lang den selben Bassrythmus, 8 Stunden vibrieren unsere GlĂ€ser im Schrank, 8 Stunden im selben Takt, 8 Stunden vibrieren unsere Nerven. Mit voller LautstĂ€rke, respektlos gegen Anwohner, respektlos gegen Tiere, respektlos gegen andere Lebewesen.
Wir alle sind gegen die Autobahn, jedoch sind wir nach Samstag nicht mehr ĂŒberzeugt, dass ihr bleiben sollt, dann VIELLEICHT doch lieber die Autobahn?
Jedes Wochenende tanzen unsere Hunde Samstags und Sonntags durch die GlasspieĂruten, jedes Wochenende spielen Kinder mit RavermĂŒll, jedes Wochenende platte Fahrradreifen, jedes Wochenende lĂ€rmende Besoffene, jedes Wochenende hĂ€mmern die BĂ€sse, jedes Wochenende dulden wir es… ….
Ihr die Angesprochen, Ihr wollt den Senat und die Bundesregierung mit solch einer Aktion beeindrucken, in der ARD erzÀhlen, dass die Kultur hier ausstirbt?
Mit einer Aktion, mit einer Kultur aus LĂ€rm, MĂŒll, Scherben, CO2 Emission und Urin, mit einer Aktion, welche den Anwohnern den letzten Nerv raubt?
Wir, die Anwohner wollen VIELLEICHT doch lieber die Autobahn…. Leider….
Der Eindruck von Eurer Veranstaltung, der Eindruck der Veranstaltung der Berliner Kulturschaffenden gleicht eher dem Verhalten eines globalen GroĂkonzerns welcher mit Respektlosigkeit, Zerstörung und kommerziellen Interessen im Anschluss einfach weiter zieht und verbrannte Erde hinterlĂ€sst als einem Kulturverein, welcher Toleranz, Respekt und Liebe reprĂ€sentieren will.
J.Bielig
Heute, Montag, treffe ich eine Nachbarin mit einem MĂŒllsack: âWas tust du?â – âIch beseitige die Respektlosigkeit!“
Alle Bilder und Videos in diesem Artikel von A100 stoppen
Langsam reichts hier vielen. Wir leben hier seit vielen Jahren und sind das letzte Jahrzehnt gut mit den Clubs hier in der Gegend ausgekommen. Manchmal wars auch etwas lauter, aber was soll’s es war alles im Rahmen.
Was jetzt hier aber unter dem Denkmantel von „Kultur“ und Umweltschutz abgeht ist das allerletzte. LĂ€rm und Krach, eine unendlich primitive Mucke, von Kultur keine Spur, MĂŒll und Saufgelage ohne Ende. Mal abgesehn von den ca. 500 Leuten die uns hier heute vor die TĂŒr gepinkelt haben.
Geht einfach wo anders hin. Hier will euch keiner.
Bitte schnell wieder nach Westdeutschland ziehen.
Danke!
Solch unqualifizierte BeitrĂ€ge hört Mensch, der MĂŒll und LĂ€rm kritisiert leider oft. Davon abgesehen, hieĂe das im Umkehrschluss, dass Menschen in Ostdeutschland MĂŒll und LĂ€rm mögen??!
Hallo liebes BĂŒndnis âA100 stoppenâ, Hallo werte Clubcommission, Hallo werte Frau Lechner, Hallo liebe Vereinsmitglieder der âLaskerwiesen e.V.â, Hallo Berliner Zeitung, Hallo werte Beteiligte und mit Diskutierende und vor allem Hallo an alle die, wie ich, diese sinnlose Autobahn nicht wollen.
Vorweg bedanke ich mich fĂŒr all Euer Feedback der letzten Tage. Es kam positives und unterstĂŒtzendes Feedback, besonders von Anwohnern, welche verschiedenste meiner Punkte auch kritisch sehen und nicht wollen, dass das politische Ziel wegen LĂ€rm, MĂŒll, FĂ€kalien und RĂŒcksichtslosigkeit verfehlt werden könnte. UrsĂ€chlich das mein Brief heftige Wellen geschlagen hat, gab es auch Kontakt mit Mitarbeitern von Behörden und Offiziellen Seiten, ich möchte ganz deutlich machen, dass es von EINZELNEN Mitarbeitern auch sehr kritisch gesehen wird ob denn mit solch einer beschĂ€menden Aktion LĂ€rm, Urin und MĂŒll der Kern der Sache erreicht wird und das bei den Mitarbeitern ein negativer Eindruck entstanden ist, welcher sich eventuell negativ auf den RĂŒckhalt der Behörden bezĂŒglich der Verhinderung dieses wahnwitzigen Projektes auswirken könnte. UNSER Ziel sollte es sein, dass Mitarbeiter in einer Behörde, nach einem Protest, nach UNSEREM Protest sich der Sache anschlieĂen und nicht genervt sind.
NatĂŒrlich hat mich auch negatives, forderndes und unverschĂ€mtes Feedback erreicht. Das war mir natĂŒrlich klar, der Brief ist eine absolute Provokation. Doch denke ich, der Brief hat mein Ziel, das Ziel der öffentlichen Debatte erreicht. Die Debatte muss gefĂŒhrt werden, wie ein Protest, ein Prostestrave initiiert wird, wobei ich persönlich letzteren eher kritisch sehe. Ich persönlich denke nicht, dass die Aussage auĂerhalb von RaveCityBerlin wirklich weit getragen und ernstgenommen wird und bin ĂŒberzeugt, dass sich unser Bundesminister davon nicht beeindruckt zeigt, im Gegenteil wird es lĂ€cherlich aussehen wenn im Nachhinein eine solche DreckwĂŒste hinterlassen wird. Wenn WIR auf eine alternative Nutzung der FlĂ€chen hindeuten wollen, sollten WIR keine MĂŒllhalde andeuten. Gegen die Zerstörung der Stadt, durch den Bau der Autobahn erreichen WIR nichts mit einer temporĂ€ren Zerstörung eines Kiezes. Sondern mit einem guten Beispiel vorangehen, darf die Devise sein. Umweltschutz sollten wir leben und nicht nur fĂŒr ihn tanzen und dieser fĂ€ngt eben beim Einzelnen an. Jeder darf Vorbild fĂŒr die anderen sein.
Konstruktives Feedback gab es auch. Hier auf der Seite der âA100 stoppenâ ist mein Brief veröffentlicht worden, mit Fotos untermauert und hat der Debatte die Möglichkeit gegeben gefĂŒhrt zu werden. Die Clubcommission hat mit mir Kontakt aufgenommen, wir fĂŒhrten ein sehr zielfĂŒhrendes und verstĂ€ndnisvolles GesprĂ€ch. Diese bedauert die Nebenwirkungen sehr und gelobt Besserung fĂŒr die Zukunft. Inhaltlich und öffentlich wird sich diese und/oder das BĂŒndnis mit einer Stellungnahme positionieren.
Liebe Vereinsmitglieder und werte Berliner Zeitung, es tut mir leid, dass meine ĂuĂerungen in der WIR-Form fĂŒr Euch verstanden wurden, als ob ihr diese MEINE Stellungnahme tragt und unterstĂŒtzt, dem ist definitiv nicht so. Ich habe lediglich mit drei Vereinsmitgliedern gesprochen, aber auch diese sprechen nicht im Namen des Vereins. Das tut mir leid, dass es bei Euch so angekommen ist. Den Wortlaut âStinkende Kloakeâ hat allerdings einer der drei geĂ€uĂert. An die Berliner Zeitung empfinde ich es als oberflĂ€chlich und schlecht recherchierten Journalismus zu behaupten, dass mehrere Anwohner, der Verein oder sonstige Personen MEINEN Brief unterschrieben hĂ€tten. AusschlieĂlich mein Name steht unter dem Brief. Um auch das klarzustellen: Ich habe mit circa 20 Personen aus meinem Kiez gesprochen und niemand wusste von meinem Brief oder hat diesen unterschrieben.
Die Darstellung der Verantwortlichen der Demo, die BSR hĂ€tte doch aufgerĂ€umt, empfinde ich als eine unangemessene Frechheit. Die BSR ist doch nicht die Putzkolonne von feierwĂŒtigen Ravern. In einem Facebook Post konnte ich eine Ă€hnliche Darstellung lesen, es gebe kein Problem dafĂŒr sei die BSR doch da. Die BSR ist unsere Stadtreinigung, die mit viel Anstrengung und Menschenkraft tĂ€glich unseren Gestank und Dreck beseitigt. Wie vermessen ist es unter dem Deckmantel, ist doch eine politische Aktion, diesen Raversaustall damit zu rechtfertigen. Die BSR besteht aus Frauen und MĂ€nnern welche Abends zur SpĂ€tschicht mĂŒssen weil FeierwĂŒtige sich nicht benehmen können, die gesamte Gesellschaft muss die Reinigungs- und Entsorgungskosten tragen und mit dieser Einstellung verfehlen wir das Ziel, den Bau der Autobahn zu verhindern. Weil WIR damit keinen Respekt zollen gegenĂŒber der Umwelt, der Gesellschaft, den Mitarbeitern, der BSR, den Berliner Behörden und den BundesbĂŒrgern, deren UnterstĂŒtzung wir benötigen, weil die Autobahn das Bundesministerium baut.
Nach RĂŒcksprache mit den Verantwortlichen welche sich selber Ă€uĂern wollen und nach vielen GesprĂ€chen mit Mitarbeitern in Behörden, Anwohnern und Vereinsmitgliedern möchte ich deutlich Ă€uĂern WIR sind ALLE gegen dieses wahnwitzige, absolut nicht zeitgemĂ€Ăe Milliardengrab.
Ich möchte MEINE Aufmerksamkeit abschlieĂend noch einmal nutzen, um in MEINEN Appell die Teilnehmer der Demonstration des Protestraves anzusprechen, jeden Einzelnen. Eine Demonstration verfolgt ein politisches Ziel und ist kein Festival, bei welchem Eintritt gezahlt wird und im Anschluss gibt es einen Veranstalter, welcher Deinen Dreck wegrĂ€umt. Wobei selbst hierzu grundsĂ€tzlich die Wegwerf-Partygesellschaft sich gern fragen darf, ob es ein zeitgemĂ€Ăes Konzept ist, dass am Ende von Festivals diese Unmengen von MĂŒll zurĂŒckgelassen werden mĂŒssen. Ich bin selbst Veranstalter, Veranstaltungstechniker und kenne mich gut aus in der Branche und sehe die Entwicklung der letzten Jahre sehr kritisch.
Ich möchte Euch einladen, fragt Euch. Was kann ICH fĂŒr den Planeten tun? Was kann ICH beitragen, um den Protest zum Erfolg zu fĂŒhren? Muss ICH in einen Garten pissen? Muss ICH in einem Sandkasten Drogen nehmen? Muss ICH meine Flaschen zu den anderen werfen? Muss ICH meinen Bierdeckel einfach fallen lassen? Muss ICH meine Kippe einfach wegschnipsen? Muss ICH an ein Fahrzeug pissen? Muss ICH in einen Park scheiĂen? MUSS ICHâŠ. EIGENTLICH IMMER DAS TUN WAS DIE ANDEREN MACHEN ??? ODER DARF ICH AUCH EIGENE ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN???
AbschlieĂend möchte ich mich bei der Presse fĂŒr die Aufmerksamkeit bedanken, aber ich werde keine weiteren Interviews geben. Mein Brief verfolgt das Ziel, einen gesunden, politischen Protest zum Ziel zu fĂŒhren und nicht eine Ausweich-Debatte zum eigentlichen Thema zu befeuern. Ich möchte nĂ€mlich verhindern, dass dieses Schwachsinns Projekt RealitĂ€t wird.
J.Bielig
!!!A100 STOPPEN!!!
Lieber Herr Bielig,
was fĂŒr ein kluger und mutiger Brief! Danke fĂŒr die Zeit, die Sie sich genommen haben, um Ihre Gedanken so prĂ€zise zu formulieren. Ich teile Ihre Ansicht, dass die A100 gestoppt werden muss und dass dieser Protestrave nicht gut organisiert wurde.
Auch von tanzenden Demonstrierenden darf ein MindestmaĂ an Respekt gegenĂŒber der Anwohnerschaft und der Umwelt verlangt werden.
Mit herzlichen GrĂŒĂen
Denise Grduszak
Ich kann den Ărger der umliegenden Nachbarschaft sehr gut nachvollziehen. Wahrscheinlich muss generell ĂŒberlegt werden ob Raves u.Ă€. geeignete Formen sind um sich fĂŒr politische Forderungen einzusetzen. Auch wenn damit eine gröĂere Ăffentlichkeit erreicht wird, ist es doch fraglich ob die Sache an sich nicht durchs „Party machen“ diskreditiert wird.
Offenbar schlechte Planung der Veranstaltung und/oder mangelndes Verantwortungsbewusstsein!
Traurig, dass das ausgerechnet im Kontext Autobahnbaustopp und Verkehrswende passiert ist â wo es doch gerade darum geht, fĂŒr eine solidarischere, umweltvertrĂ€glichere Gesellschaft zu kĂ€mpfen.
Ich halte es fĂŒr nötig, Fehler anzuerkennen. Sinnvoll finde ich es, fĂŒr die zukĂŒnftige Organisation von Aktionen aus diesen Pannen aktiv Lehren zu ziehen und das auch so zu kommunizieren. Ebenso halte ich es fĂŒr essentiell, fĂŒr die Zielerreichung den zugrundeliegende Beweggrund der Veranstaltung (Verkehrswende!) von dem Fehlverhalten auf der Veranstaltung zu trennen. Nur so können Argumente fĂŒr einen Baustopp und fĂŒr Verkehrswende externe Menschen ĂŒber so eine Aktion hier ernstgenommen werden.
UnabhĂ€ngig davon unterstĂŒtze ich die Ziele der Verkehrswende und A100 Stoppen! ausdrĂŒcklich â hier braucht es vollen und funktionalen Einsatz!!
als Stralauerin habe ich nur kurz auf der Heimfahrt gegen 19 Uhr an der ElsenbrĂŒcke die Menschenmassen und die laute Musik mitbekommen. Ich finde es wunderbar, dass es einen so lauten, vielköpfigen Protest gegen die A100 gibt. Ich will sie auf keinen Fall hier haben. Und kann gleichzeitig verstehen, wenn es hinterher Frust durch solch ein MĂŒll/Urin-Desaster gibt. Ich bekomme es nur am neuen Ostkreuz bei den FahrradstĂ€ndern mit, welch irrwitziger Uringestank dort nach wenigen Wochen herrscht. Da scheint auch noch ein BewuĂtseinswandel noch in den Geburtswehen zu stecken.
Und ich fahre auch weg, wenn ich weiĂ, dass hier mal wieder in den GĂ€rten oder der Bucht laute Musik, die ich nicht mag, gespielt wird. Oder Silvester, ….
Liebe Veranstalter, ein trauriges Bild, das ihr uns allen hier hinterlassen habt.
Ist das das Niveau von sinnvollen Demonstrationen? Ein ehrlicher Umweltgedanke sieht anders aus und erzeugt Inhalte und keine vollgepissten HauseingĂ€nge, zertrampelte und stinkende Beete und Scherben ohne Ende. Vom LĂ€rm durch laute BĂ€sse ganz zu schweigen. Offensichtlich steht Party ĂŒber dringend notwendigen Umweltschutz, leider. Laut Berichterstattung wussten Viele gar nicht, worum es bei der âDemoâ ging.
Wer etwas zum Guten verÀndern will, sollte als Vorbild voran gehen. Krawall und hinterlassener Dreck erzeugt nur Ablehnung einer sonst sinnvollen Idee
Ich frage mich warum die Anwohner so massiv belÀstigt werden und warum nicht direkt an einem Wochentag vor dem Bundesverkehrsministerium demonstriert wird. Oder ging es doch eher darum, Party zu machen?
Ich und auch die Nachbarn mit denen ich spreche unterstĂŒtzen die Aussage des offenen Briefs. Leider sind es oft laute und medienstarke Minderheiten (die zumeist auch gar nicht hier wohnen ergo auch nicht betroffen sind) die fĂŒr eine Sache kĂ€mpfen, bei der eine leise Mehrheit der langjĂ€hrigen Anwohner gar nicht mitgeht. Die Clubs gibt es nur wegen der seit langem geplanten Autobahn, da die Objekte an der Strecke frei gehalten werden mussten. Die Clubs wussten von Anfang an das sie wieder rausmĂŒssen, wenn die Autobahn gebaut wird. Die RĂŒcksichtslosigkeit der Feiernden, der LĂ€rm, der Drogenkonsum und der MĂŒll belastet seit Jahren die Nachbarschaft und gefĂŒhlt wird es immer schlimmer. Eine Autobahnzufahrt, die (wenn eröffnet) vor der ElsenbrĂŒcke endet, wird schon bald eine noch gröĂere Belastung fĂŒr Alle. Schon jetzt staut es sich ĂŒberall um die ElsenbrĂŒcke. Deswegen ist der Weiterbau, so teuer und unsinnig er scheinen mag, die einzig sinnvolle Lösung fĂŒr die umliegenden Nachbarschaften.
Volle Zustimmung. Das war schlecht organisiert, und viele Teilnehmende haben sich respektlos gegenĂŒber Mitmenschen/Anwohnern und Natur verhalten. An der FuĂgĂ€ngerbrĂŒcke hinter Renate / Osthafen wurde schon nachmittags alles vollgepisst und spĂ€ter vollgekotzt. Selbst vor dem Spielplatz hat man dort kein Halt gemacht: rĂŒber ĂŒber Zaun und laufen lassen in SandâŠ
Den meisten Teilnehmende ging es dann doch eher um Party und weniger um Umweltschutz oder A100.
Dass Clubcommission, Renate und Co so rĂŒcksichtslos mit den Anwohnenden umgehen, sollte zu denken geben. Bisher hatten sich ja beide Seiten gröĂtenteils um gutes Miteinander bemĂŒht. Das war eine Aktion, die nachhallt.
Ich als Anwohnerin Ă€rgere mich ĂŒber einige Kommentare wie Musik war zu leise und das der Verfasser nicht fĂŒr die Anwohner spricht. Doch, das tut er – fĂŒr mich als unmittelbaren Anwohner tut er das! Es war laut, einfach laut; es lag ĂŒberall MĂŒll und das als Umweltschutz zu verkaufen finde ich nicht nur heuchlerisch sondern es Ă€rgert mich maĂlos. Auch das Schöngerede was eine erfolgreiche Veranstaltung es war, ja wer von denn von den Teilnehmenden wohnt wirklich hier? Hauptsache die Clubs haben in der Nacht noch ordentlich Umsatz auf Kosten der Anwohner gemacht, Publikum war ja genug da.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es fĂŒr einige Anwohner*innen ein anstrengender Tag war. Es sollte aber berĂŒcksichtigt werden, dass dieses Spektakel auch vor Ort von zahlreichen Initiativen unterstĂŒtzt wurde, die nichts mit der Clubkultur zu tun hatten und es viel gute RedebeitrĂ€ge gab. Unter anderem war Luisa Neubauer war als Rednerin auf der BĂŒhne des ://about blank zu hören. Die Tagesschau hat in ihrer Ausgabe um 20:00 ĂŒber die Demo und das Bauvorhaben A100 berichtet. Diese Ăffentlichkeitsarbeit ist schon was wert. Tags drauf war wieder Ruhe und die StraĂen so gut wie sauber. Ich denke das sollte man verschmerzen.
Hedonistenpack das sich scheinheilig hinter einer „guten Sache“ versteckt um komplett freizudrehen. Feige Heuchler.
Es gab bei der Demo genau 1 Auto, welches mitten auf der „TanzflĂ€che“ geparkt war. Dieses war auch kein privat-Wagen sondern gehörte zu einem Car-Sharing Dienst. Warum dieses dort noch stand ist mir schleierhaft. Einzig die Toiletten-Infrastruktur lieĂ zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Es gab aufgestellte Dixis, jedoch mit einer langen Schlange und auch die Toilette der Renate war nach kurzer Zeit an ihren KapazitĂ€tsgrenzen. MĂŒllsĂ€cke hingen an vielen Orten, jedoch ist es wohl unmöglich in kurzer Zeit die Infrastruktur fĂŒr 10.000 Menschen aufzubauen. Ich halte dies fĂŒr StraĂenfeste/Tanzdemonstrationen normal, die StraĂen nach dem KdK sahen weit schlimmer aus, dafĂŒr haben wir ja in Berlin die wundervolle BSR.
Die Musik war vieler Orts eher „zu leise“ insbesondere die About:Blank BĂŒhne spielte Bassmusik ohne den dafĂŒr nötigen Bass. Wer Ruhe möchte hĂ€tte den schönen Tag ja vielleicht auch mal in einem der schönen Naherholungsgebiete verbringen können, anstelle sich 8h lang nerven zu lassen.
FĂŒr mich wahr diese Demo eine Idylle, nur der Weg mit dem Fahrrad zurĂŒck durch den StraĂenverkehr ist in Berlin leider weiterhin eine Zumutung.
Ich war bis etwa 19:00 Uhr dort, der MĂŒll fiel mir zu der Uhrzeit noch nicht so auf, aber natĂŒrlich war das eine akustisch belastende Angelegenheit – das liegt in der Natur der Sache, allerdings mĂŒssen Grenzwerte eingehalten werden. Aus den Fenstern und von den Balkonen gab es aber auch etliche durchaus wohlwollende Signale. Am nĂ€chsten Tag vormittags bin ich den Markgrafendamm mit dem Rad zur Arbeit gefahren, die gestrige Feier war noch erkennbar, vielleicht war auch schon einiges durch privaten Einsatz weggerĂ€umt, es lagen niochtsdestotrotz Glasscherben hie und da. Aber es ging, viel störender waren auch an diesem Morgen die Kraftfahrzeuge, die mich durch zu nahes Ăberholen auf meiner Radspur gefĂ€hrdeten. BezĂŒglich des Vergleichs mit der Autobahn hoffe ich nicht, dass sich der oder die BeschwerdefĂŒhrerinnen durch die einmaligen Folgen des raves davon abhalten lassen, sich Ă€hnlich lautstark gegen ein jahrzehntelanges Brausen der Autobahn hinter ihrem Haus einzusetzen. Ich danke allen, die sich fĂŒr die Veranstaltung ins Zeug gelegt haben und hoffe, es gibt noch viele dieser oder anderen Art mit einem guten Entsorgungskonzept.
Ich wĂŒrde gerne wissen, ob es eine Lost&Found-Stelle nach dieser Demo gibt. Mir wurde eine blau gemusterte Bauchtasche mit Inhalt gestohlen.
Volle Zustimmung: der MĂŒll war gelinde gesagt Mist, dass es nicht genug Klos gab war groĂer Mist, dass der LĂ€rm ĂŒber der zumutbaren Grenze lag: Mist.
Wir, die Mitorganisator*innen der BI-A100 waren ebenfalls entsetzt, dass offenbar von der Clubkommission doch kein funktionierendes MĂŒllkonzept vorlag. Dennoch wurde noch nachts ein GroĂteil der Flaschen und Scherben von der BSR entsorgt. Was in der anschlieĂenden Clubnacht noch anfiel, lag dann offenbar am nĂ€chsten Tag noch da. Die Fotos stammen definitiv von der Zeit zwischen 22 und 23 Uhr. Ich selbst bin am Abend und am nĂ€chsten Morgen mit dem Fahrrad dort gefahren, es war riskant, aber möglich.
Die Zahl der Teilnehmenden und die Dauer der Veranstaltung lag weit ĂŒber der des Protestraves auf der ElsenbrĂŒcke vor 6 Jahren.
Einen Scherbenhaufen mit den Auswirkungen einer Autobahn zu vergleichen scheint mir schwierig. Die Autobahn vorzuziehen ist absurd – und ich denke auch nicht, dass der*die Verfasser*in fĂŒr „die Anwohner“ spricht.