🚯 Lärm, Müll und Urin: Anwohner fordern Antworten nach Protestrave „A100 wegbassen“ in Friedrichshain

In einem offenen Brief haben Anwohner des Berliner Lasker-Kiezes ihren Unmut über die jüngste Protestaktion „A100 wegbassen“ zum Ausdruck gebracht. Die Bewohner, die sich gegen den Bau der Stadtautobahn A100 in Friedrichshain engagieren, zeigen sich enttäuscht über die Wirkung der Demonstration und fragen sich, ob der Protest wirklich im Sinne des Umweltschutzes war.

Dass es auch anders geht, zeigte der von uns mit-organisierte Protest-Rave auf der Elsenbrücke: Am Ende der Protestaktion verteilten wir Müllsäcke und viele packten an, so dass nach ca. 30 Minuten der Müll beseitigt war und die Fahrbahn wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Auch an Toiletten und Lärmbegrenzung hatten wir gedacht.

✍️ Eure Meinung zu diesem Brief interessiert uns sehr.
Bitte nutzt dazu die Kommentarfunktion unter diesem Artikel.

Hier der offene Brief vom 4.9.2023 im Wortlaut:

Bezugnehmend zur Demonstration “A100 wegbassen” am Samstag, den 02.09.2023 im Lasker Kiez zwischen Ostkreuz und Elsenbrücke.

Hallo liebes Bündnis „A100 stoppen“ – Hallo werte Organisatoren „A100 wegbassen“ – Hallo werte Clubcommission,

Protest-Rave A100 wegbassenwir die Bewohner, die Anwohner, die Fahrradfahrer, die Hundehalter, die Vereinsmitglieder „Laskerwiesen e.V.“, wir die direkt Betroffenen vom Bau der A100 durch Friedrichshain, wir wenden uns an Euch und möchten offen fragen, ob ihr mit diesem Emissions-Spektakel am Samstag wirklich gegen Emissionen etwas erreichen wollt?

Wir waren begeistert, als wir hörten, welchen Anklang der Widerstand gegen dieses wahnwitzige Bauprojekt im ganzen Stadtgebiet hat. Viel zu teuer, nicht zeitgemäß, nicht notwendig, zerstört Lebens- und Kulturlandschaft, wird eine Dauerlärmquelle welche uns Lärm geplagten Anwohnern im Lasker Kiez den Rest geben wird. Es widerspricht in jeglicher Hinsicht dem gesunden Menschenverstand.

Jedoch widerspricht Euer Spektakel eben auch in jeglicher Hinsicht dem gesunden Menschenverstand.

Glas und Scherben nach Protestrave A100 wegbassenWelchem Zweck soll es dienen und welchen Mehrwert haben wir, die Bewohner und Anwohner des Lasker Kiezes, wenn eine Horde besoffener, feierwütiger Drogenkonsumenten lärmend in unseren Kiez einfällt? Welches Vorbild soll dies sein, wenn Berge an Müll zurückgelassen werden? – Plastikflaschen, Flyer, Kippen, Kronkorken zu tausenden liegen bleiben? Wenn Tausende Flaschen den Kiez fluten, um nach Stunden des Rauschspektakels in Millionen Scherben zurück gelassen werden? Dass im Anschluss kein Fahrrad mehr fahren kann, die Hunde getragen werden müssen, auch Nachbarskinder den Boden nicht berühren dürfen…!

Müll auf Auto bei Protestrave A100 wegbassen

Es gab keine Organisation von Müll- und Sanitäranlagen. Warum gab es keine mobilen Toilettensysteme? Warum gab es keine Mülltonnen? Warum verteilt Ihr keine Müllsäcke? Professionelle Veranstalter wissen sehr wohl, sollten wissen und haben die Kontakte dass die Sanitärentsorgung und das Müllmanagement ein Zentraler Punkt ist für eine gelungene Veranstaltung. Dieses wurde aber unter dem Deckmantel der Demonstration billigend in Kauf genommen, dass führte zu der logischen Konsequenz das unsere Hauseingänge als Pissuar dienten, sämtliche Grünstreifen wurden vollgepisst sogar privat geparkte Fahrzeuge dienten als Urinal. Der Vereinsgarten welcher liebevoll mit Blumen und Gemüse bewirtschaftet wird, die Vereinsmitglieder welche den angrenzenden Park mit Aktionen zusätzlich pflegen, viel Herzblut, Zeit und Geduld investieren, diese standen heute morgen in einer stinkenden, plattgetrampelten Kloake.

Zu Mitternacht noch ein Feuerwerk, Schwefel- Lärm- und CO2 Emissionen gegen Lärm- und CO2 Emissionen?

„About Blank“ spielt 8 Stunden lang den selben Bassrythmus, 8 Stunden vibrieren unsere Gläser im Schrank, 8 Stunden im selben Takt, 8 Stunden vibrieren unsere Nerven. Mit voller Lautstärke, respektlos gegen Anwohner, respektlos gegen Tiere, respektlos gegen andere Lebewesen.

Wir alle sind gegen die Autobahn, jedoch sind wir nach Samstag nicht mehr überzeugt, dass ihr bleiben sollt, dann VIELLEICHT doch lieber die Autobahn?

Müll und Scherben nach Protestrave A100 wegbassenJedes Wochenende tanzen unsere Hunde Samstags und Sonntags durch die Glasspießruten, jedes Wochenende spielen Kinder mit Ravermüll, jedes Wochenende platte Fahrradreifen, jedes Wochenende lärmende Besoffene, jedes Wochenende hämmern die Bässe, jedes Wochenende dulden wir es… ….

Ihr die Angesprochen, Ihr wollt den Senat und die Bundesregierung mit solch einer Aktion beeindrucken, in der ARD erzählen, dass die Kultur hier ausstirbt?

Mit einer Aktion, mit einer Kultur aus Lärm, Müll, Scherben, CO2 Emission und Urin, mit einer Aktion, welche den Anwohnern den letzten Nerv raubt?

Wir, die Anwohner wollen VIELLEICHT doch lieber die Autobahn…. Leider….

Der Eindruck von Eurer Veranstaltung, der Eindruck der Veranstaltung der Berliner Kulturschaffenden gleicht eher dem Verhalten eines globalen Großkonzerns welcher mit Respektlosigkeit, Zerstörung und kommerziellen Interessen im Anschluss einfach weiter zieht und verbrannte Erde hinterlässt als einem Kulturverein, welcher Toleranz, Respekt und Liebe repräsentieren will.

J.Bielig

Heute, Montag, treffe ich eine Nachbarin mit einem Müllsack: “Was tust du?” – “Ich beseitige die Respektlosigkeit!“

Alle Bilder und Videos in diesem Artikel von A100 stoppen

🔊 A100 wegbassen: Protestrave gegen die Verlängerung der Stadtautobahn A100 am 2.9.2023

Am Samstag, den 2. September 2023, laden wir dich herzlich ein, gemeinsam gegen den Weiterbau der A100 zu protestieren. Als zivilgesellschaftliches Bündnis aus Kiezbewohnern, Klimaaktivisten und Clubgängern machen wir den Markgrafendamm zwischen Elsenbrücke und Ostkreuz von 14 bis 22 Uhr zur autobahnfreien Zone und drehen den Bass auf für einen Protestrave. Wir setzen uns gegen die milliardenteure Verlängerung der Stadtautobahn mitten durch Friedrichshain und Lichtenberg ein und fordern eine lebenswerte Stadt.

Am Samstag, den 2. September 2023, wird der Markgrafendamm zwischen Elsenbrücke und Ostkreuz von 14 bis 22 Uhr zum Schauplatz eines einzigartigen Protests. Wir, ein breites Bündnis aus Kiezbewohnern, Klimaaktivisten und Clubgängern, rufen dazu auf, den Weiterbau der Autobahn A100 zu stoppen. Und wir tun das auf unsere eigene Art – mit einem Protestrave!

Das Bundesverkehrsministerium und seine Autobahn GmbH wollen diese Stadtautobahn A100 mitten durch Friedrichshain und Lichtenberg verlängern. Das bedeutet, Wohnungen, Freiflächen und subkulturelle Orte werden zerstört. Doch das lassen wir nicht zu! Wir fordern die Berliner Stadtgesellschaft dazu auf, sich gegen dieses zerstörerische Vorhaben zu stellen und den Bundesverkehrswegeplan mit all seinen Straßenbauprojekten zu kippen.

Autobahnen haben in Deutschland viel zu lange Priorität genossen, auf Kosten unserer Umwelt und unserer Lebensqualität. Der Weiterbau der A100 beschleunigt die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und verschlechtert das Stadtklima in Berlin. In den betroffenen Kiezen steigen Lärm- und Abgasbelastungen, Verdrängung und Verkehrskollaps sind die unmittelbaren Folgen. Und über zwanzig Clubs und Kulturorte müssten schließen. Das ist nicht akzeptabel!

Lass uns gemeinsam ein Zeichen setzen, für eine lebenswerte und klimagerechte Stadt und eine solidarische und soziale Fortbewegungsgesellschaft. Komm am 2. September zum Markgrafendamm und zeige deine Unterstützung für den Klimaschutz und eine nachhaltige Zukunft!

Unsere Forderungen:

  • Autobahnen abwracken.
  • Umweltschutz statt Autoschmutz.
  • Reclaim Berlin.

Lass uns den Bass aufdrehen, die Straße erobern und für eine grünere, lebenswertere Stadt kämpfen!

Wir sehen uns am 2. September auf dem Markgrafendamm!

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft!

Das LINEUP des Protest-Rave A100 wegbassen

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🚲 Fahrrad-Demonstration zum Protestrave A100 wegbassen! am 2.9.2023

Am Samstag, den 2. September 2023, laden wir dich herzlich zur Fahrraddemo „A100 wegbassen“ ein, die sich gegen den Weiterbau der A100 richtet. Startpunkt ist um 14:00 Uhr am Verkehrswende Camp im Invalidenpark. Gemeinsam radeln wir entlang einer speziell ausgearbeiteten Route, um unseren Protest gegen diese unverantwortliche Autobahnverlängerung lautstark zu zeigen.

Bist du bereit, deine Stimme für den Klimaschutz laut und deutlich zu erheben? Dann schwing dich auf dein Fahrrad und schließe dich uns an bei unserer „A100 wegbassen“ Fahrraddemo am Samstag, den 2. September 2023!

Wir treffen uns um 14:00 Uhr am Verkehrswende Camp im Invalidenpark und starten von dort aus unsere Protestfahrt gegen den Weiterbau der A100. Gemeinsam radeln wir entlang einer speziell ausgearbeiteten Route durch die Stadt, um unsere Forderungen nach einer nachhaltigen Verkehrspolitik und gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu unterstreichen. 🚲 Fahrrad-Demonstration zum Protestrave A100 wegbassen! am 2.9.2023 weiterlesen

Unser A100 Protest-Rave auf der Elsenbrücke: Bilder, Videos + Medienecho

Zahlreiche Menschen folgten am 25.5.2019 unserem Aufruf zum PROTEST RAVE A100 stoppen! Elsenbrücke für alle! Die Stimmung war prima und der Protest war friedlich und gewaltfrei.

Die Redebeiträge waren von Heidi Dlubek und Tobias Trommer vom Aktionsbündnis A100 stoppen, Denis Petri von Changing Cities und Leto van Long vom Club „Zur wilden Renate“.

Es spielten die DJs Bloody Mary, Fadi Mohem, Sebastian Voigt und Rodmin.

Medienecho (Auswahl)

Ruptly: Germany: Street ravers protest motorway threatening Berlin’s night clubs

The Guardian: Germany’s love of fast cars runs into the barricades in Berlin 

taz: Protestrave an der Elsenbrücke „Ein fast magischer Ort“

Berliner Morgenpost: Raver tanzen auf der Elsenbrücke gegen den A100-Weiterbau

rbb24: Protest auf der Elsenbrücke – 100 Menschen tanzen gegen A100

rbb-Abendschau vom 25.5.2019: Hunderte demonstrieren gegen Weiterbau der A 100 (Beitrag 7 Tage lang verfügbar)

radio eins: Protest Rave gegen den Weiterbau der A100

Berliner Woche: Rave gegen die Autobahn 

Inverted Audio: Berlin’s A100 autobahn threatens to demolish Wilde Renate, Else and ://about blank

Trax: Berlin : Plusieurs clubs mythiques sont menacés de fermeture par un projet d’autoroute