Elsenbrücke: Radspur opfern für mehr Autospuren — die falsche Antwort auf den durch die A100 verursachten Stau

Seit Eröffnung des 16. A100-Bauabschnitts von Berlin-Neukölln nach Treptow herrscht auf der Elsenbrücke Dauerstau. Die Buslinien 194 und M43 sind so stark betroffen, dass die BVG ihre Routen teilt. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) will die Radspur von Friedrichshain nach Treptow streichen und stattdessen eine zweite Autospur einrichten. Radfahrer sollen künftig die 2,50 m breite Spur auf der Gegenseite in beide Richtungen nutzen. Doch diese Lösung ist unsicher und unattraktiv. Viele Radfahrer werden auf die Parkwegbrücke ausweichen – ein Engpass für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. So wird die Krise auf der Elsenbrücke zur Gefahr für die Schwächsten und ein Rückschritt in die autogerechte Stadtpolitik der 1950er-Jahre.

Ein Bauabschnitt, der den Verkehr verschlimmert hat

Die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 in Berlin-Treptow sollte den Verkehr entlasten – stattdessen hat sie einen Albtraum aus Staus entfacht. Auf der Elsenbrücke gibt es nur eine Spur pro Richtung, ergänzt durch eine Radspur. Das Resultat: Autos und Busse stehen täglich im Stau. Besonders betroffen sind die Buslinien 194 und M43: In Spitzenzeiten sind sie unterbrochen oder geteilt. Ein aktueller Aushang der BVG weist Fahrgäste darauf hin, dass sie umsteigen oder zu Fuß weitergehen müssen – eine Zumutung gerade für Familien und Ältere.

Die BVG hat reagiert: Bei starkem Stau fahren M43 und 194 nur noch so nah wie möglich an den S-Bahnhof Treptower Park heran, ohne die Brücke zu queren. Das ist kein Detailproblem, sondern Symptom einer verfehlten Planung, die den Autoverkehr über alles stellt.

Offizieller Plan: Radspur weg, Autospur her

Neue Spurauteilung auf der Elsenbrücke in Berlin-Treptow: eine Radspur wird zur AutospurVerkehrssenatorin Ute Bonde kündigt an:

  • Die Radspur Friedrichshain → Treptow entfällt.

  • An ihrer Stelle wird eine zweite Autospur Treptow → Friedrichshain eingerichtet.

  • Radfahrer sollen künftig die 2,50 m breite Spur Treptow → Friedrichshain in beide Richtungen nutzen.

Bonde spricht von einem „minimalen Umweg“ und einer „deutlichen Verbesserung“ des Verkehrsflusses. Doch in Wahrheit wird hier eine sichere, direkte Verbindung geopfert und Radverkehr auf eine Mischlösung gedrängt, die Konflikte und Gefahren provoziert.

Warum viele Radfahrer auf die Parkwegbrücke ausweichen werden

Die Idee eines Zwei-Richtungsradwegs auf einer Seite der Elsenbrücke klingt auf dem Papier simpel – in der Realität bringt sie Nachteile:

  • Radfahrer aus Friedrichshain müssen Umwege mit fünf Ampeln in Kauf nehmen, um die Gegenspur überhaupt zu erreichen: drei Ampeln an der Kreuzung Stralauer Allee/Elsenbrücke und zwei weitere am S-Bahnhof Treptower Park.

  • Diese Umwege sind langwierig, unattraktiv und gefährlich im dichten Autoverkehr.

Viele Radfahrer werden deshalb die nahegelegene Parkwegbrücke als Abkürzung wählen – obwohl sie dafür nicht vorgesehen ist.

Die Probleme der Parkwegbrücke

  • Kein Radweg: Offiziell ein Fußweg, nur 2,04 m breit, Radfahrer dort nur geduldet. In Medien wie der BZ wurde fälschlich von einem 2,20 m breiten „Radweg“ gesprochen.

  • Drängelgitter: Enge Engstellen an den Auffahrten verursachen schon heute Rückstau.

  • Fußgänger verdrängt: Menschen mit Kinderwagen oder im Rollstuhl geraten in Konflikt mit Radfahrern. Drei Personen nebeneinander sind kaum möglich – zusätzliche Räder verschärfen die Lage.

Die Parkwegbrücke ist also kein Ersatz, sondern eine Gefahr.

Politik gegen die Schwächsten

Die Leidtragenden sind:

  • Radfahrer, die Umwege, Ampeln und unsichere Routen ertragen müssen.

  • Fußgänger, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer, die auf der Parkwegbrücke bedrängt werden.

  • Busfahrgäste, die wegen Staus in unterbrochenen Linien stranden.

Anstatt den ÖPNV und Radverkehr zu stärken, fällt Berlin zurück in die Logik der autogerechten Stadt der 1950er-Jahre. Während Metropolen wie Paris Radwege ausbauen und Stadtautobahnen zurückbauen, setzt Berlin auf mehr Asphalt und eine wachsende A100. Die geplante neue Elsenbrücke mit drei Autospuren pro Richtung wird das Problem nicht lösen.

Rückwärtsgewandt: Berlins Abschied von der modernen Stadtplanung

Während Städte wie Paris Stadtautobahnen in Grünflächen umwandeln, den ÖPNV ausbauen und Radschnellwege schaffen, steuert Berlin in die entgegengesetzte Richtung. Die geplante Streichung der Radspur ist ein Rückfall in die autogerechte Stadtplanung der 1950er Jahre. Das Motto scheint zu sein: „Mehr Spuren für Autos lösen alle Probleme.“ Die Realität widerlegt diesen Irrglauben täglich auf der Elsenbrücke. Neue Straßen induzieren nur neuen Verkehr – ein wissenschaftlich belegter Effekt, den Berlin mit der A100 erneut ignoriert -4.

Was stattdessen nötig ist

  • Busvorfahrt sichern statt Linien zu teilen.

  • Radwege ausbauen, nicht zusammenstreichen.

  • Parkwegbrücke verbreitern und eine separate Radspur schaffen

  • Beteiligung der Betroffenen – von Anwohnern bis Umweltverbänden.

Die Staus auf der Elsenbrücke sind hausgemacht. Wer sie lösen will, braucht Mut und Vision – nicht das Zurückdrehen in die 1950er Jahre zur Politik der autogerechten Stadt.

Unsere Forderungen: Schluss mit der Betonpolitik

Das Aktionsbündnis A100 stoppen fordert ein sofortiges Umdenken:

  • Keine Streichung der Radspur Friedrichshain → Treptow auf der Elsenbrücke! Der Platz für den sicheren Rad- und Fußverkehr muss uneingeschränkt erhalten bleiben.
  • Vorfahrt für ÖPNV, Rad- und Fußverkehr! Statt weiter in autozentrierte Infrastruktur zu investieren, muss der ÖPNV ausgebaut, ein zuverlässiger 5-Minuten-Takt bei der nahezu parallel zur A100 verlaufenden Ringbahn sichergestellt sowie sichere Radwege und barrierefreie Fußgängerwege geschaffen werden.
  • Nein zur Rückkehr der autogerechten Stadt, Berlin muss eine Stadt für Menschen werden – nicht für Staus.
  • Sofortige Schließung des 16. A100-Bauabschnitts! Die Autobahn verstärkt das Verkehrschaos und die Gefahrensituation. Sie muss so lange gesperrt werden, bis die Sicherheit für alle gewährleistet ist.
  • Endgültiger Stopp des 17. Bauabschnitts der A100! Jeder weitere Meter dieser Stadtautobahn ist eine Investition in die Verkehrshölle von gestern.

Berlin braucht eine mutige Verkehrswende, die Menschen in den Mittelpunkt stellt, nicht den Autoverkehr. Es ist Zeit, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und eine lebenswerte, sichere und zukunftsfähige Stadt für alle zu schaffen.

Bilder zum Artikel

Titelbild: Diese Radspur auf der Elsenbrücke soll zur Autospur werden

Aushang der BVG an Bushaltestelle (Linien 194/M43)
„BVG-Hinweis: Buslinien 194 und M43 sind in Spitzenzeiten geteilt – Fahrgäste müssen umsteigen oder zu Fuß weiter.“
Aushang der BVG an Bushaltestelle (Linien 194/M43)

„BVG-Hinweis: Buslinien 194 und M43 sind in Spitzenzeiten geteilt – Fahrgäste müssen ca. 1 km zu Fuß weiter.“

Überweg Elsenbrücke/Stralauer Allee mit Ampeln
„Ampel-Marathon an der Stralauer Allee: Radfahrer müssen drei Signale passieren, um die Elsenstraße zu queren.“
Überweg Elsenbrücke/Stralauer Allee mit Ampeln

„Ampel-Marathon an der Stralauer Allee: Radfahrer müssen drei Signale passieren, um die Elsenstraße zu queren.“

Überweg am S-Bahnhof Treptower Park mit Ampeln
„Zwei weitere Ampeln am S-Bahnhof Treptower Park: Umweg und Zeitverlust für den Radverkehr.“
Überweg am S-Bahnhof Treptower Park mit Ampeln

„Zwei weitere Ampeln am S-Bahnhof Treptower Park: Umweg und Zeitverlust für den Radverkehr.“

Drängelgitter und Fußgängerschild am Parkweg
„Schmale Engstelle mit Drängelgittern: offiziell ein Gehweg, kein Radweg – trotzdem wird die Parkwegbrücke als Ausweichroute beschönigt.“
Drängelgitter und Fußgängerschild am Parkweg

„Schmale Engstelle mit Drängelgittern: offiziell ein Gehweg, kein Radweg – trotzdem wird die Parkwegbrücke als Ausweichroute beschönigt.“

Rollstuhlfahrerin an der Auffahrt zur Parkwegbrücke
„Drängelgitter an der Parkwegbrücke: Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen schon heute ein Hindernis, für zusätzlichen Radverkehr völlig ungeeignet.“
Rollstuhlfahrerin an der Auffahrt zur Parkwegbrücke

„Drängelgitter an der Parkwegbrücke: Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen schon heute ein Hindernis, für zusätzlichen Radverkehr völlig ungeeignet.“

Drei Fußgängerinnen nebeneinander auf der Parkwegbrücke
„Mehr Platz gibt es nicht: Schon drei Personen nebeneinander füllen die Brücke aus.“
Drei Fußgängerinnen nebeneinander auf der Parkwegbrücke

„Mehr Platz gibt es nicht: Schon drei Personen nebeneinander füllen die Brücke aus.“

SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf: „Der 16. Bauabschnitt der A100 nach Treptow muss dicht gemacht werden“

Auf der Abschlusskundgebung der Demo „Staupause“ am Freitag, 5. September 2025 in Berlin-Treptow sprach der SPD-Abgeordnete Tino Schopf (MdA) deutliche Worte. Er kritisierte das Chaos nach der Eröffnung des neuen A100-Abschnitts scharf und stellte klar: Die aktuelle Verkehrssituation ist nicht haltbar, die Verantwortung dafür liege bei Verkehrssenatorin Bonde (CDU). Schopf forderte konkrete Lösungen, notfalls die Schließung des 16. Bauabschnitts und sprach sich klar gegen den geplanten 17. Abschnitt der Stadtautobahn A100 aus.

 

Die wichtigsten Aussagen von Tino Schopf, SPD

  • Chaos statt Verkehrskonzept: In Treptow habe es keinerlei durchdachtes Verkehrskonzept gegeben. „Die Realität sieht ganz anders aus: Wir haben Chaos.“

  • Verantwortung bei Senatorin Ute Bonde: Tino Schopf macht die CDU-Senatorin direkt für die Zustände verantwortlich und kritisiert, dass sie Verkehrssicherheit nicht ernst nehme.

  • Forderung: den 16. Bauabschnitt der A100 nach Treptow schließen: Wenn BVG-Buslinien ausfallen und sogar die Polizei die Lage für unhaltbar erklärt, müsse die Abfahrt geschlossen werden.

  • Klare Absage an den 17. Bauabschnitt der A100 nach Friedrichshain und Lichtenberg: Eine weitere Milliarde Euro in Beton und Autobahn zu stecken, sei unsinnig. Dieses Geld werde im ÖPNV dringend gebraucht.

  • Schulwegsicherheit als Priorität: Tempo 30 müsse konsequent dort angeordnet werden, wo Kinder gefährdet sind. Ohne Schulwegpläne dürfe Tempo 50 nicht zugelassen werden.


Die Rede von SPD-Politiker Tino Schopf im Wortlaut

Im Folgenden dokumentieren wir die Rede von Tino Schopf bei der Demo „Staupause“ am 5. September 2025 in voller Länge: SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf: „Der 16. Bauabschnitt der A100 nach Treptow muss dicht gemacht werden“ weiterlesen

Senatorin Ute Bonde blockiert Verkehrsdaten: Verzögerungstaktik vor der A100-Eröffnung?

Das Aktionsbündnis A100 stoppen fordert die sofortige Herausgabe von Verkehrsdaten zur A100-Verlängerung, doch Senatorin Ute Bonde und die Senatsverwaltung liefern trotz gesetzlicher Fristen nicht. Die Daten sind entscheidend, um Verkehrschaos durch die Eröffnung des 16. Bauabschnitts Ende August 2025 zu verhindern.

Das Aktionsbündnis A100 stoppen fordert die sofortige Herausgabe von Leistungsfähigkeitsberechnungen und Signalzeitenpläne der Lichtsignalanlagen von durch die A100-Verlängerung stark belastete Kreuzungen durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt unter Senatorin Ute Bonde. Bereits am 26. Mai 2025 wurden Leistungsfähigkeitsberechnungen und Signalzeitenpläne der Lichtsignalanlagen (Ampeln) an den Kreuzungen Elsenstraße/Am Treptower Park, Elsenstraße/Puschkinallee, Elsenbrücke/Stralauer Allee/Markgrafendamm/Alt-Stralau und Alt-Stralau/Kynaststraße angefragt. Diese Ampeln regeln den Verkehr, der nach Fertigstellung der A100 an der Anschlussstelle Am Treptower Park abfließt oder hinführt. Die Daten sind entscheidend, um Auswirkungen auf Verkehrsfluss, Rückstau und Umweltbelastung zu prüfen. Trotz einer Zusage vom 14. Juli 2025 liegen bis heute keine Unterlagen vor.

Kreuzung Elsenstraße/ Puschkinallee - bald mehr Verkehr durch A100-Verlängerung
Kreuzung Elsenstraße/ Puschkinallee – bald mehr Verkehr durch A100-Verlängerung

Nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) und Umweltinformationsgesetz (UIG) hätte die Behörde innerhalb eines Monats, spätestens am 26. Juni 2025, antworten müssen. Selbst bei einer möglichen Verlängerung auf zwei Monate (UIG) wäre die Frist am 26. Juli 2025 abgelaufen. Ohne Mitteilung über eine Verlängerung wurden diese Fristen deutlich überschritten. Wir vermuten, dass die Behörde die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 Ende August 2025 ohne Transparenz bei der Verkehrsbelastung durchdrücken will. Besonders kritisch: Die unfertige Elsenbrücke droht zusätzliche Staus zu verursachen, da die bestehende-Verkehrs-Infrastruktur nicht für die Aufnahme des durch die A100 erzeugten Verkehrs bereit ist. Ohne Daten bleibt die Verkehrsplanung unklar.

Hintergrund:

Die A100-Verlängerung ist ein umstrittenes Großprojekt, das den Verkehr, die Umwelt und die Lebensqualität in Berlin massiv belastet. Der 16. Bauabschnitt wird Lärm, Abgase und Staus verschärfen, besonders in Treptow und Friedrichshain. Die unfertige Elsenbrücke erhöht das Risiko von Verkehrsproblemen, da die Infrastruktur nicht auf die zusätzliche Belastung vorbereitet ist. Die fehlenden Verkehrsdaten verhindern eine fundierte Bewertung der Auswirkungen.

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Die Bürgerinitiative Königin-Elisabeth-Straße (KES) kämpft gegen Lärm, Durchgangsverkehr und den Ausbau der A100

Im Westteil von Berlin formiert sich entschlossener Widerstand gegen den stark gestiegenen Durchgangsverkehr seit der Teilsperrung der A100. Die Bürgerinitiative Königin‑Elisabeth‑Straße (KES) setzt sich für die Lebensqualität in ihrem Kiez ein – und richtet ihren Protest auch gegen den Ausbau der A100. Jetzt hat sie eine Petition gestartet, die breite Unterstützung verdient.

Wer ist die Bürgerinitiative KES und was will sie?

Die Bürgerinitiative KES ist ein Zusammenschluss von Anwohnern der Königin‑Elisabeth‑Straße und benachbarter Straßen im Ortsteil Westend im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Gegründet wurde sie im Frühjahr 2025, als die Auswirkungen der Teilsperrung der A100 deutlich spürbar wurden. Seitdem wird ihre Wohnstraße täglich von einer großen Zahl an Autos und schweren Lkw als Umfahrung genutzt. Lärm, Abgase und gefährliche Verkehrssituationen haben den Alltag der Menschen in der Straße massiv verschlechtert. Die Bürgerinitiative Königin-Elisabeth-Straße (KES) kämpft gegen Lärm, Durchgangsverkehr und den Ausbau der A100 weiterlesen

Irreführende Darstellung der Verkehrsentlastung durch A100: Wie die Autobahn-GmbH systematisch Risiken verschweigt

Offizielle Informationsveranstaltung zum 16. Bauabschnitt der A100 am 28.4.2025 kaschiert Belastungen durch selektive Zahlenwahl und unvollständige Darstellung

Am Montag, den 28. April 2025, präsentierte die Autobahn GmbH im Kino CineStar in Berlin-Treptow die Fortschritte zum 16. Bauabschnitt der A100. Während die Veranstaltung eine offene Kommunikation über den Baufortschritt suggerierte, erwies sich die Darstellung der verkehrlichen Auswirkungen als einseitig und irreführend. Die zentrale Präsentation hob vor allem Entlastungen hervor – jedoch ohne zu erwähnen, dass viele Wohnstraßen künftig massiv stärker belastet werden.

Ein positiver Schein durch weggelassene Zahlen

„Verkehrsentlastung und -belastung“ laut Autobahn GmbH:
In der Tabelle fehlen prozentuale Angaben – besonders starke Belastungen werden nur in absoluten Zahlen dargestellt oder ganz weggelassen.
„Verkehrsentlastung und -belastung“ durch den 16. Bauabschnitt der A100 laut Autobahn GmbH

Die vorgestellte Tabelle zur „Verkehrsentlastung und Verkehrsbeziehungen“ listete ausschließlich absolute Veränderungen auf – Prozentwerte fehlten vollständig. Besonders auffällig: Es wurden fast nur Straßen aufgeführt, deren Verkehrsbelastung sinkt. Die Straßen, bei denen mit Zuwächsen zu rechnen ist, fanden kaum Beachtung.

Tatsächlich nimmt die Verkehrsbelastung laut den offiziellen Zahlen auf der Sonnenallee (AS – Ziegrastraße) um 52 %, auf der Elsenbrücke um 21 % und auf der Hauptstraße (Kynaststraße – Karlshorster Str.) um 18 % zu – allesamt bereits heute stark frequentierte, staugefährdete Straßen. Diese Information hätte zwingend in der Veranstaltung thematisiert werden müssen, wurde jedoch verschwiegen.

Noch problematischer: Die Präsentation suggeriert, dass täglich über 130.000 Fahrzeuge auf entlasteten Straßen „verschwinden“, während nur 43.800 Fahrzeuge auf anderen Straßen zusätzlich erscheinen – ein unrealistisches Ungleichgewicht in einem geschlossenen Straßennetz. Irreführende Darstellung der Verkehrsentlastung durch A100: Wie die Autobahn-GmbH systematisch Risiken verschweigt weiterlesen

🚧 A100-Ausbau von Treptow bis Lichtenberg: Entschädigung für Baulärm bis zu 2,4 Milliarden Euro

Würde der Staat die rund 8.000 direkt betroffenen Anwohner des 17. A100-Bauabschnitts ähnlich entschädigen wie zuletzt beim Abriss der A100-Ringbahnbrücke am Dreieck Funkturm, könnten Kosten von bis zu 2,4 Milliarden Euro entstehen – mehr als doppelt so viel wie die aktuell veranschlagten Baukosten.

Im April 2025 erhielten Anwohner der Dernburgstraße 27–57 in Berlin eine Entschädigung von 100 Euro pro Nacht und Person für besonders laute nächtliche Abrissarbeiten im Zusammenhang mit dem Rückbau einer Brücke der A100. Die Maßnahme war auf eine Woche begrenzt, doch sie zeigt: Der Staat erkennt die Belastung durch Lärm in bestimmten Fällen explizit an.

Im geplanten 17. Bauabschnitt der A100 – von Berlin-Treptow bis zur Storkower Straße – sind hingegen Bauarbeiten über einen Zeitraum von bis zu 12 Jahren vorgesehen. Diese Annahme basiert auf der Bauzeit des 16. Bauabschnitts der A100, der vom ersten Spatenstich am 8. Mai 2013 bis zur geplanten Fertigstellung im Juni 2025 etwa 12 Jahre und 2 Monate dauern wird. Zwar handelt es sich um unterschiedliche bauliche Tätigkeiten (Abriss vs. Bau), doch die Auswirkungen auf die Anwohner sind vergleichbar: langanhaltender Lärm, Erschütterungen, nächtliche Arbeiten und Einschränkungen der Lebensqualität.
 
Basierend auf einer systematischen Auswertung der angrenzenden Straßen werden etwa 8.000 Menschen als direkt betroffen geschätzt. Die detaillierte Berechnung sowie die betroffenen Straßen sind in diesem Artikel dokumentiert: Der Bau des 17. Bauabschnitts der A100 würde 8000 Menschen belasten.
 
Szenario 1: Entschädigung für werktägliche Bauarbeiten über 12 Jahre
 
Angenommen, die betroffenen Anwohner würden nach dem Vorbild der Dernburgstraße entschädigt – 100 Euro pro Person und Arbeitstag:
Anzahl der Arbeitstage pro Jahr: 250
Gesamtdauer: 12 Jahre
Gesamtanzahl der Arbeitstage: 3.000
Berechnung: 3.000 Tage × 100 € × 8.000 Personen = 2,4 Milliarden Euro
 
Szenario 2: Entschädigung nur für besonders belastende Bauphasen
🚧 A100-Ausbau von Treptow bis Lichtenberg: Entschädigung für Baulärm bis zu 2,4 Milliarden Euro weiterlesen

🚧 A100-Ausbau versus marode Infrastruktur: Ringbahnbrücke als Weckruf für Berlin

Die Sperrung der A100-Ringbahnbrücke am Dreieck Funkturm ist ein Alarmsignal. Seit dem 19. März 2025 staut sich der Verkehr kilometerweit, Wohnstraßen in Charlottenburg-Wilmersdorf sind verstopft, und seit dem 28. März fährt die S-Bahn nur eingeschränkt. Eine Brücke von 1963, gebaut für 25.000 Fahrzeuge täglich, ertrug am Ende 230.000 – fast das Zehnfache. Nun ist sie marode, wird abgerissen und neu gebaut, während Berlin leidet: Pendler stecken fest, Wirtschaftsverkehr lahmt, Wohngebiete werden belastet. Doch statt die Infrastruktur zu sichern, fließen Milliarden in den A100-Ausbau – ein teurer und kurzsichtiger Fehler.

Milliarden für Neubau statt Instandhaltung

Die A100 gehört mit über 185.000 Fahrzeugen täglich zwischen Funkturm und Kurfürstendamm zu Deutschlands meistbefahrenen Autobahnen und ist am Limit. Die Sperrung der Ringbahnbrücke markiert der Höhepunkt dieser Schwächen: Staus, Umleitungen, ein überforderter Nahverkehr. Gleichzeitig kostet der 16. Bauabschnitt von Neukölln nach Treptow 720 Millionen Euro, der 17. mindestens 1,1 Milliarden. Insgesamt drohen Kosten bis zu 4 Milliarden Euro – eine Prognose, gestützt auf Angaben der Bundesregierung (siehe hier). Das übertrifft den Sanierungsbedarf des gesamten Berliner Straßennetzes (2,5–3 Milliarden Euro bis 2030, laut Rechnungshof). Mit diesem Geld könnten wir Straßen und Brücken retten – stattdessen bauen wir, während die bestehende Infrastruktur verfällt.

Mehr Verkehr, mehr Schaden

Die A100-Verlängerung steigert den Verkehr auf der Stadtautobahn, verschärft die Belastung und beschleunigt den Verschleiß. Schon jetzt sind viele Brücken marode. Die Ringbahnbrücke ist nur die Spitze des Eisbergs. Weitere Sperrungen drohen, denn der Ausbau presst noch mehr Autos in ein überlastetes System. Das ist keine Lösung, sondern ein Rezept für den nächsten Kollaps.

Ein störanfälliges Nadelöhr

Das Dreieck Funkturm zeigt, wie verwundbar zentralisierte Verkehrsnetze sind. Eine Brücke fällt aus, und alles bricht zusammen: Staus über 30 Minuten, blockierte Wohnstraßen, ein lahmer Nahverkehr. Das Internet ist dezentral, um Ausfälle zu verhindern – warum nicht auch unsere Verkehrswege? Ein Netz aus gut gepflegten Straßen, Fuß- und Radwegen und einem starken ÖPNV wäre robuster.

Diskriminierung durch falsche Prioritäten

Die A100 dient nur Autofahrern, doch in Berlin hat die Mehrheit der Haushalte kein Auto und leidet unter einem unzuverlässigen ÖPNV, der im Schnitt 1,95 Mal langsamer ist als das Auto (Mobility Institute). Ein konsequenter Ausbau mit mehr S- und U-Bahnstrecken könnte das ändern: mehr Mobilität ohne Auto, weniger Stau für alle. Stattdessen wird eine Autobahn forciert, die Chaos wie jetzt verstärkt – ein politisches Versagen, denn die Schwächen am Funkturm waren lange bekannt.

Unsere Forderung: Umsteuern statt weiterbauen

Das Aktionsbündnis „A100 stoppen“ fordert: Stoppt den 16. Bauabschnitt der A100 oder macht ihn wenigstens zur Stadtstraße, streicht den 17. Bauabschnitt, leitet die Milliarden in Sanierung und ÖPNV um. Jeder Euro für den Ausbau der A100 ist verschwendet –  und unsere Infrastruktur zerbröselt dennoch weiter. Die Ringbahnbrücke warnt uns – handeln wir, bevor die nächste Sperrung kommt.

Ein Kommentar von Tobias Trommer

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Bundestagswahl 2025: Die Linke gewinnt alle Direktmandate in den von der A100 betroffenen Wahlkreisen

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 erzielte Die Linke in Berlin einen bemerkenswerten Erfolg. Sie gewann alle Direktmandate in den Wahlkreisen, die vom Ausbau der Stadtautobahn A100 betroffen sind:

📍 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost: Pascal Meiser
📍 Berlin-Neukölln: Ferat Koçak
📍 Berlin-Treptow-Köpenick: Gregor Gysi
📍 Berlin-Lichtenberg: Ines Schwerdtner

🗳 Insgesamt erreichte Die Linke in Berlin 19,9 % der Zweitstimmen und verdoppelte damit ihre Stärke im Vergleich zur Wahl 2021. Sie platzierte sich vor der CDU (18,3 %), während die Grünen auf 16,8 % und die SPD auf 15,1 % zurückfielen und die AfD auf 15.2% stieg.

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📊 Unsere Analyse zeigt, dass sich Die Linke in der vergangenen Legislaturperiode im Bundestag besonders stark gegen den Ausbau der A100 engagiert hat. Sie stellte konkrete parlamentarische Anfragen, um Transparenz über Kosten und Planung zu schaffen. Dieser Einsatz könnte maßgeblich zu ihrem Wahlerfolg in den betroffenen Wahlkreisen beigetragen haben. Bundestagswahl 2025: Die Linke gewinnt alle Direktmandate in den von der A100 betroffenen Wahlkreisen weiterlesen

Bundestagswahl am 23.2.2025: Wie stehen Grüne, Linke und SPD zum Ausbau der A100?

Der Ausbau der Berliner Stadtautobahn A100 ist ein umstrittenes Projekt. Wir haben daher vor etwa drei Wochen die Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, der Linkspartei und der SPD angeschrieben. Diese Parteien haben sich entweder gegen den Ausbau der A100 ausgesprochen (Grüne und Linke) oder innerhalb der Partei gibt es Abgeordnete, die sich dagegenstellen (SPD). Unser Ziel war es, herauszufinden, welche konkreten Schritte sie im Bundestag unternommen haben, um den Ausbau zu verhindern.

Bündnis 90/Die Grünen

  • Anzahl der angeschriebenen Abgeordneten: 119 (davon 6 E-Mail-Adressen nicht erreichbar)
  • Unsere Bitte: Eine Kleine Anfrage zur Kostenexplosion und Intransparenz der Planung sowie ein Antrag zur Überprüfung der Verkehrskonzepte zu stellen
  • Antworten: Keine Reaktion

Kritik:

  • Trotz Regierungsbeteiligung konnten die Grünen die Planung für den 17. Bauabschnitt der A100 nicht stoppen.
  • Im Mai 2022 stimmten sie aus taktischen Gründen gegen den Antrag der Linken, der eine qualifizierte Beendigung des A100-Projekts und den Planungs-Stopp für den 17. Bauabschnitt forderte.
  • In Berlin haben die Grünen durch eine interne Intrige mit haltlosen Vorwürfen sexueller Belästigung erreicht, dass der engagierte Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar seinen Listenplatz und die Direktkandidatur verlor. Gelbhaar setzt sich seit Jahren aktiv gegen den Ausbau der A100 ein und war bisher Sprecher für Verkehrspolitik sowie Mitglied im Verkehrsausschuss.

Weitere Infos dazu hier:
Stefan Gelbhaar: Wie haltlose Belästigungsvorwürfe und der Verlust seines Bundestagsmandats seinen Widerstand gegen die A100 nicht brechen können

Die Linke

  • Anzahl der angeschriebenen Abgeordneten: 29 (davon 2 E-Mail-Adressen nicht erreichbar)
  • Unsere Bitte: Eine Kleine Anfrage zur Kostenexplosion und Intransparenz der Planung sowie ein Antrag zur Überprüfung der Verkehrskonzepte zu stellen
  • Antworten: Der Bundestagsabgeordnete Bernd Riexinger hat eine Anfrage zu den Baukosten der A100 für uns eingereicht.

Positive Ergebnisse:

  • Mithilfe der Antworten auf diese und eine weitere Anfrage der Linken konnten wir detaillierte Kostenanalysen veröffentlichen und zukünftige Kostensteigerungen prognostizieren.
    Hier unser Artikel:
    Milliardengrab A100: Kosten explodieren – und ein Ende ist nicht in Sicht
  • Die Linke stellte im Mai 2022 einen Antrag zur qualifizierten Beendigung der A100 und zur Einstellung der Planungen für den 17. Bauabschnitt.

SPD

SPD und die A100:

  • Die Berliner SPD lehnt den 17. Bauabschnitt der A100 entschieden ab und fordert, das Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen.
  • Innerhalb der SPD wächst der Widerstand gegen das Milliardenprojekt, auch auf Bundesebene mehren sich kritische Stimmen.

Fazit

Während Die Linke konkrete parlamentarische Anfragen gestellt hat, um Transparenz über die Kosten und Planung der A100 zu schaffen, haben die Grünen trotz Regierungsbeteiligung keine sichtbaren Erfolge gegen den Ausbau erzielt. Innerhalb der SPD gibt es eine Diskrepanz zwischen der Bundes- und der Landesebene, wobei sich die Berliner SPD klar gegen den weiteren Ausbau positioniert. Zudem zeichnet sich ab, dass der parteiinterne Widerstand gegen das Projekt weiter wächst.

Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 bietet eine Gelegenheit, den Widerstand gegen die A100 politisch zu stärken. Wer den Ausbau verhindern will, sollte genau prüfen, welche Partei sich tatsächlich aktiv dagegen einsetzt.

📢 Diskutiere mit: Wie bewertest du das Engagement der Parteien gegen den Ausbau der A100?
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💥 Stefan Gelbhaar: Wie haltlose Belästigungsvorwürfe und der Verlust seines Bundestagsmandats seinen Widerstand gegen die A100 nicht brechen können

In einem exklusiven Interview mit „A100 stoppen“ spricht der Berliner Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar von der Partei Bündnis 90/Die Grünen über die haltlosen Vorwürfe sexueller Belästigung, die sein politisches und persönliches Leben erschüttert haben und seinen Kampf gegen den Ausbau der Berliner Stadtautobahn A100.

Gelbhaar, der sich seit Jahren gegen den Ausbau der A100 engagiert und die Protestbewegung aktiv unterstützt, sah sich in den letzten Monaten mit schweren Vorwürfen der sexuellen Belästigung konfrontiert. Diese Anschuldigungen führten dazu, dass er sowohl seinen Listenplatz als auch die Direktkandidatur für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 verlor.

Im Gespräch mit Tobias Trommer, dem Gründer des Aktionsbündnisses „A100 stoppen“, schildert Gelbhaar seine Perspektive auf die Ereignisse. Er betont, dass die Vorwürfe unbegründet seien und spricht über die Auswirkungen auf sein persönliches und berufliches Leben. Besonders schmerzhaft sei für ihn der mangelnde Rückhalt innerhalb seiner eigenen Partei gewesen. „In meiner Partei scheint die Unschuldsvermutung nicht mehr zu gelten“, so Gelbhaar. Er äußert sich dazu, ob eine Partei, die so mit ihren Mitgliedern umgeht und fundamentale Wahlversprechen bricht, noch wählbar ist.

Die Situation eskalierte, als sich herausstellte, dass die schwerwiegendsten Vorwürfe von einer Lokalpolitikerin der Grünen aus Berlin-Mitte, Shirin Kreße, offenbar erfunden wurden. Kreße trat inzwischen aus der Partei aus und legte alle ihre Ämter nieder. Gegen sie wurde Strafanzeige wegen Falschaussage gestellt. Gelbhaar sieht sich als Opfer einer parteiinternen Intrige und kritisiert die voreiligen Reaktionen seiner Partei scharf. 💥 Stefan Gelbhaar: Wie haltlose Belästigungsvorwürfe und der Verlust seines Bundestagsmandats seinen Widerstand gegen die A100 nicht brechen können weiterlesen

❓ Steht die SPD vor einem Kurswechsel beim A100-Ausbau?

Der Ausbau der A100 gerät parteiintern immer stärker in die Kritik – und die SPD könnte sich nach der Bundestagswahl stärker gegen das Milliardenprojekt positionieren. Während die Bundespartei bislang am Ausbau festhält, wächst der Widerstand: Die Berliner SPD lehnt das Projekt entschieden ab, und viele Bundestagsabgeordnete, die sich aktiv mit dem Thema beschäftigen, sprechen sich ebenfalls dagegen aus. Es gibt Hinweise, dass sich die Mehrheitsmeinung in der Partei nach der Wahl noch deutlicher gegen den 17. Bauabschnitt verschieben könnte.

Die Berliner SPD: Ein klares Nein zum Ausbau

Anders als die offizielle Bundeslinie hat sich die Berliner SPD bereits 2022 klar gegen den 17. Bauabschnitt der A100 positioniert. Der Landesverband fordert, den Ausbau aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen und die Ausschreibungen zu stoppen. Diese Haltung ist besonders relevant, da die A100 in Berlin gebaut werden soll – und die Berliner Sozialdemokraten die Auswirkungen direkt vor Ort spüren.

Bundestagsfraktion: Kritische Stimmen nehmen zu

In einer Umfrage des Aktionsbündnisses „A100 stoppen!“ unter 196 SPD-Bundestagsabgeordneten zeigte sich ein überraschendes Bild: Diejenigen, die sich aktiv an der Umfrage beteiligten, lehnten den Ausbau mehrheitlich ab. Das ist ein starkes Signal, denn diese Abgeordneten setzen sich aktiv mit Verkehrspolitik auseinander und sind keine stillen Mitläufer. ❓ Steht die SPD vor einem Kurswechsel beim A100-Ausbau? weiterlesen

💥 Milliardengrab A100: Kosten explodieren – und ein Ende ist nicht in Sicht

Die neuesten Zahlen der Bundesregierung bestätigen die schlimmsten Befürchtungen: Die Kosten für den 16. und 17. Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 steigen unaufhaltsam. Innerhalb eines Jahres sind die prognostizierten Gesamtkosten für beide Bauabschnitte um 18 % gestiegen – von 1,53 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2024. Und ein Ende der Kostenexplosion ist nicht absehbar.

Während wichtige Infrastrukturprojekte für den öffentlichen Nahverkehr oder Radwege aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt werden, werden hier weiterhin Milliarden an Steuergeldern verschwendet. Im Worst-Case-Szenario könnte der Ausbau der A100 bis zu 4 Milliarden Euro verschlingen!

⚡️ Kostensteigerung um das 2,4-Fache – und das ist erst der Anfang

Bereits beim 16. Bauabschnitt (Autobahndreieck Neukölln – Anschlussstelle Treptower Park) zeigt sich eine dramatische Kostensteigerung. 2003 wurden die Kosten auf 312,6 Mio. Euro veranschlagt, doch inzwischen sind sie auf 720 Mio. Euro gestiegen – eine Erhöhung um das 2,3-Fache.

Beim 17. Bauabschnitt (Treptower Park – Frankfurter Allee/Storkower Straße) sieht es noch dramatischer aus: Ursprünglich mit 455 Mio. Euro kalkuliert, liegen die aktuellen Schätzungen bereits bei 1,08 Milliarden Euro – eine Steigerung um das 2,4-Fache. Und das, obwohl dieser Abschnitt noch nicht einmal fertig durchgeplant ist!

🤔 Wie teuer wird der 17. Bauabschnitt am Ende?

Die bisherigen Entwicklungen lassen vermuten, dass die Baukosten für den 17. Bauabschnitt weiter steigen werden. Eine vorsichtige Prognose zeigt:

  • Fortsetzung des bisherigen Trends: Endgültige Kosten von rund 2,6 Milliarden Euro (1,08 Mrd. Euro × 2,4).

  • Moderate Steigerung (Faktor 1,5): Kosten von ca. 1,6 Milliarden Euro.

  • Worst-Case-Szenario mit Verdreifachung: Über 3,2 Milliarden Euro!

🛠️ A100-Tunnel: Ein unkalkuliertes Risiko

Ein erheblicher Kostenfaktor ist der geplante Tunnel zwischen Ostkreuz und Frankfurter Allee. Tunnelbauten sind bekanntlich komplex, technisch anspruchsvoll und teuer. Die Bundesregierung bestätigt, dass die bisherigen Kostenschätzungen diesen Teil des Projekts bereits berücksichtigen. Doch wie realistisch sind diese Schätzungen angesichts der technischen Herausforderungen und möglicher unvorhergesehener Probleme? Erfahrungen aus anderen Großprojekten zeigen, dass Tunnelbauten oft deutlich teurer werden als geplant. Es ist zu befürchten, dass auch hier die Kosten weiter in die Höhe schießen werden.

🌍 Stadtklima massiv betroffen

Neben den finanziellen Aspekten sorgt auch die ökologische Dimension für massive Kritik. Der massive Flächenverbrauch durch die Autobahn führt zu einer weiteren Versiegelung der Stadt. Besonders in dicht bebauten Innenstadtvierteln heizen sich Straßen und Gebäude an heißen Sommertagen stark auf und kühlen nachts kaum noch ab. Dieser sogenannte Wärmeinseleffekt verstärkt die sommerliche Überhitzung der Stadt und beeinträchtigt die Lebensqualität der Anwohner erheblich. Gleichzeitig gehen wertvolle Grünflächen verloren, die als natürliche Kühlungszonen dienen und für eine klimaresiliente Stadtentwicklung entscheidend sind.

💸 Wer zahlt für dieses Megaprojekt?

Die Finanzierung dieses milliardenteuren Autobahnprojekts erfolgt aus Bundesmitteln – also aus Steuergeldern. Währenddessen fehlen dringend benötigte Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, den Rad- und Fußverkehr sowie nachhaltige Mobilitätsprojekte. Die A100 ist damit nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern auch ein finanzielles Desaster, der auf Kosten aller geht.

❌ Warum dieses Projekt sofort gestoppt werden muss

✅ Verkehrspolitisch überholt: Während andere Städte weltweit auf nachhaltige Mobilität setzen, wird hier weiter auf eine autobahnzentrierte Verkehrspolitik gesetzt, die Stau und Umweltzerstörung fördert.

🌿 Ökologisch unverantwortlich: Die A100 zerstört wertvolle Stadträume und Grünflächen, versiegelt große Flächen und trägt zur Überhitzung der Innenstadt im Sommer bei.

📈 Finanziell ruinös: Statt Milliarden in eine überflüssige Autobahn zu stecken, sollten die Mittel in den Ausbau des ÖPNV, von Radwegen und sozialer Infrastruktur fließen.

⚠️ Jetzt handeln – A100 stoppen!

Das Aktionsbündnis A100 stoppen fordert einen sofortigen Baustopp des 16. Bauabschnitts der A100 und die Aufgabe der Planungen des 17. BA. Jeder weitere Euro, der in dieses Projekt fließt, ist eine Verschwendung von Steuergeldern, die dringend für nachhaltige Mobilität benötigt werden.

📚 Quellen & weiterführende Informationen

📄 Antwort der Bundesregierung vom 07.02.2025 zu den Kosten der A100

📄 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage vom 28.11.2024

📢 Lasst uns gemeinsam Druck machen – für eine zukunftsfähige Mobilität in Berlin.
⛔ A100 stoppen!

📢 Diskutiere mit: Was ist deine Meinung zu den Kosten des Ausbaus der A100?
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Sebastian Schlüsselburg: Wie der Ex-Linke in der SPD die A100 stoppen will 🛑

Sebastian Schlüsselburg, seit 2016 mit Direktmandat im Berliner Abgeordnetenhaus, ehemaliges Mitglied der Linken und nun SPD-Politiker, spricht im Interview mit Tobias Trommer vom Aktionsbündnis „A100 stoppen“ über die umstrittene Stadtautobahn A100 in Berlin. Er erläutert seine ablehnende Haltung zum 17. Bauabschnitt der Autobahn und seine Vision für eine nachhaltige Verkehrspolitik.

Schlüsselburg betont, dass der massive Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs entscheidend für eine zukunftsfähige Mobilität in Berlin ist. Außerdem unterstreicht er die Bedeutung echter Bürgerbeteiligung bei Großprojekten wie der A100, wobei direkte Demokratie – beispielsweise Volksentscheide auch auf Bundesebene – aus seiner Sicht ein wichtiges Mittel sein sollte, um den Einfluss der Bürger zu stärken.

Die Positionen von Sebastian Schlüsselburg

Zum 16. Bauabschnitt der A100

Sebastian Schlüsselburg betrachtet den bereits umgesetzten 16. Bauabschnitt von Neukölln nach Treptow als einen realisierten Fakt. Er fordert, ihn solange nicht in Betrieb zu nehmen, bis es ein integriertes Verkehrskonzept für den Bereich Treptow/Elsenbrücke einschließlich deren vollständiger Wiederinbetriebnahme gibt. Er betont, dass die Planungen und der Bau auf die falsche Verkehrspolitik der Vergangenheit setzen, die den Fokus zu stark auf den Individualverkehr gelegt hat.

Zum 17. Bauabschnitt der A100

Klare Ablehnung: Der 17. Bauabschnitt widerspricht laut Schlüsselburg den Zielen einer nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung. Die hohen Kosten und die erheblichen Eingriffe in Wohngebiete und Natur machen dieses Projekt aus seiner Sicht unverantwortlich. Sebastian Schlüsselburg: Wie der Ex-Linke in der SPD die A100 stoppen will 🛑 weiterlesen

🚨 Verkehrskollaps droht: Bezirke warnen vor Eröffnung des 16. A100-Bauabschnitts ohne fertige Elsenbrücke

Der 16. Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 steht kurz vor der Eröffnung – und stößt auf erhebliche Kritik. Die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick schlagen Alarm: Sie befürchten einen Verkehrskollaps, wenn der 16. Bauabschnitt der A100 eröffnet wird, bevor der westliche Überbau der Elsenbrücke fertiggestellt ist. Trotz wiederholter Forderungen der Bezirke hat die Senatsverkehrsverwaltung bisher keine zufriedenstellenden Maßnahmen oder Konzepte vorgelegt.
Das Aktionsbündnis A100 stoppen unterstützt diese Kritik und fordert einen sofortigen Baustopp des 16. Bauabschnitts der A100 sowie der Überprüfung der Planungen.

Kritikpunkte

Die Kritik der Berliner Bezirke konzentriert sich auf folgende Punkte:

1. 🚧 Fehlende Spreequerung: Der westliche Überbau der Elsenbrücke ist essenziell für die Ableitung des Verkehrs in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg. Ohne diese funktionsfähige Verbindung droht eine massive Überlastung des umliegenden Straßennetzes und Staus.

2. 📄 Fehlendes Verkehrskonzept: Die Bezirke bemängeln, dass bis heute keine fundierte Analyse vorliegt, wie die Verkehrsströme in der Übergangszeit geregelt werden sollen. Bereits Anfang 2024 wurde die Senatsverwaltung aufgefordert, entsprechende Konzepte vorzulegen – ohne Erfolg. Ein klares Konzept ist jedoch essenziell, um Chaos zu vermeiden.

3. 🏘️ Belastung der Anwohner: Friedrichshain-Kreuzberg sieht sich mit erheblichen Problemen konfrontiert. Ohne die volle Funktionsfähigkeit der Elsenbrücke werden Umleitungen nötig, die das umliegende Wohngebiet übermäßig belasten und die Lebensqualität der Anwohner spürbar verschlechtern könnten.

4. 🚦 Gefahr von Staus und Engpässen: In Neukölln und Treptow-Köpenick wird mit massiven Staus gerechnet. Der Planfeststellungsbeschluss fordert drei durchgängige Fahrspuren bis zur Elsenbrücke für einen reibungslosen Verkehrsfluss. Momentan sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, was zu erheblichen Engpässen führen dürfte.

5. ⏳ Unverhältnismäßige Übergangszeit: Nach aktuellem Stand wird mit einer Übergangszeit von drei bis sechs Monaten gerechnet, in der die Verkehrsinfrastruktur unvollständig ist. In dieser Zeit könnte sich das Chaos zuspitzen, da die Verkehrslasten ungleich verteilt werden.

6. ❌ Verstoß gegen den Planfeststellungsbeschluss: Die Bezirke argumentieren, dass die Eröffnung des 16. Bauabschnitts ohne fertige Elsenbrücke nicht mit den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses vereinbar sei, der eine durchgängige dreispurige Verkehrsführung bis zur Brücke vorsieht.

7. 🔍 Unklare Gutachtenlage: Es bleibt unklar, ob aktuelle Verkehrsgutachten existieren, die die Übergangsphase beleuchten. Die Bezirke fordern Transparenz, um die Risiken besser einschätzen zu können. Ohne belastbare Daten wird befürchtet, dass die Eröffnung unvorbereitet und mit schwerwiegenden Folgen für die Verkehrsströme erfolgt.

Analyse

🚨 Verkehrskollaps droht: Bezirke warnen vor Eröffnung des 16. A100-Bauabschnitts ohne fertige Elsenbrücke weiterlesen

🚨 Verzögerungen, Kostenexplosionen und Tunnelverlängerungen – Die Wahrheit über den 17. Bauabschnitt der A100

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag (DS 20/13988, s.u.) verdeutlicht erneut die erheblichen Unsicherheiten und problematischen Aspekte beim geplanten 17. Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 nach Lichtenberg.
Hier die wichtigsten Punkte:

🚧 Unklarer Zeitplan und Verzögerungen

Die Bundesregierung konnte keinen belastbaren Fertigstellungstermin für den 17. Bauabschnitt benennen. Laut aktueller Planung soll die technische Detailplanung frühestens 2025 beginnen, gefolgt vom Planfeststellungsverfahren ab 2027. Angesichts der langen Vorlaufzeiten bleibt die Inbetriebnahme des Projekts in weiter Ferne und wirft Zweifel auf, ob das Vorhaben überhaupt im geplanten Rahmen realisierbar ist.

💰 Explodierende Kosten ohne klare Grundlage

Die geschätzten Gesamtkosten für den 16. und 17. Bauabschnitt stiegen innerhalb eines Jahres drastisch an – von 1,525 Milliarden Euro auf 1,802 Milliarden Euro. Dabei verweist die Bundesregierung lediglich auf „künftige Baupreissteigerungen“ und nicht näher spezifizierte Risiken, ohne detailliert darzustellen, wie sich die Kostensteigerungen auf die beiden Bauabschnitte verteilen. Das lässt erhebliche Zweifel an der Transparenz und Wirtschaftlichkeit des Projekts aufkommen.

🌉 Tunnel unter der Spree?

Besonders brisant ist die Aussage der Bundesregierung, dass im Rahmen der Grobplanung geprüft werde, den ohnehin geplanten Tunnel im Bereich des Ostkreuzes nach Süden zu verlängern – auch unter die Spree hindurch. Die Tunnelverlängerung würde nicht nur die Kosten weiter in die Höhe treiben, sondern auch zu neuen ökologischen und städtebaulichen Konflikten führen. Dabei wird deutlich, dass alternative Varianten, wie Brückenlösungen, in früheren Planungen zwar untersucht, jedoch nicht weiterverfolgt wurden. 🚨 Verzögerungen, Kostenexplosionen und Tunnelverlängerungen – Die Wahrheit über den 17. Bauabschnitt der A100 weiterlesen

🌳 Für ein lebenswertes Plänterwald: Einwohnerantrag für Mobilität und Infrastruktur

🆕 Update: Die erforderlichen 1000 Unterschriften wurden erreicht.
✅ Die Abgabe des Einwohnerantrages erfolgt am Donnerstag, 7.3.2024  um 16:30 Uhr im Rathaus Treptow, Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
Zu dieser Zeit beginnt dort die Sitzung der  Bezirksverordnetenversammlung (BVV).

🌳 Berlin kämpft für ein lebenswertes Plänterwald! Der Einwohnerantrag für Mobilität und Infrastruktur benötigt mindestens 1.000 Unterschriften, um diesen Kiez zu stärken, der unter dem Ausbau der Stadtautobahn A100 nach Berlin-Treptow enorm leiden wird. Erfahre mehr über unsere Forderungen und hilf mit, den Kiez am Plänterwald zu gestalten! 🏡🌐

Mobilitätskonzept zum Einwohnerantrag Berlin-PlänterwaldLiebe Berlinerinnen und Berliner,

wir setzen uns für ein lebenswertes Plänterwald ein und benötigen eure Unterstützung!

Die Initiative zum Einwohnerantrag für Mobilität und Infrastruktur (BI Plänterwald) benötigt mindestens  1.000 Unterschriften, um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen.

Auch wenn ihr nicht am Plänterwald wohnt, könnt ihr mit eurer Unterschrift einen Beitrag leisten, um die Forderungen der Initiative zu unterstützen. 🤝 🌳 Für ein lebenswertes Plänterwald: Einwohnerantrag für Mobilität und Infrastruktur weiterlesen

An Verkehrsminister Wissing: Keine neuen Autobahnen!

Update 03/2023: Die E-Mail-Aktion „Zukunft sinnvoll planen: Keine neuen Autobahnen!“ wurde erfolgreich beendet: Verkehrsminister Volker Wissing hat über 83.000 Protestmails erhalten. Herzlichen Dank für Euer Engagement!

Will Deutschland den Klimawandel eindämmen, muss der CO2-Ausstoß im Verkehr bis 2030 halbiert werden. Verkehrsminister Wissing hält jedoch an dem Plan fest, hunderte Kilometer neue Autobahnen zu bauen und damit Deutschlands Klimaziel dauerhaft zu verfehlen.

Der Bau neuer Autobahnen und Bundesstraßen zerstört Wälder, Moore und Wiesenschadet dem Klima, belastet das Grundwasser und bringt Lärm und Abgase in bislang unberührte Natur. Die Kosten für die neuen Betonschneisen gehen in die Milliarden, während marode Straßen zerbröseln, weil das Geld für die Sanierung fehlt. Neue Fernstraßen lösen keine Verkehrsprobleme, sondern steigern das Verkehrsaufkommen und verschärfen die globale Klimakrise.  

So sieht keine sinnvolle Planung für die Zukunft aus: Fordern Sie Verkehrsminister Wissing jetzt mit Ihrer Nachricht auf, den Bau neuer Autobahnen zu stoppen!

  >Hier Protest-E-Mail an Verkehrsminister Wissing senden  

Moratorium zum Bundesverkehrswegeplan 2030

Das Aktionsbündnis A100stoppen und Mitglieder mehrerer Initiativen haben sich auf ein Moratorium zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 verständigt, das an möglichst viele Politiker der zukünftigen Bundesregierung verschickt werden soll. Wir wollen damit unseren Forderungen Nachdruck verleihen, gerade jetzt während der Koalitionsverhandlungen.

Der „Bundesverkehrswegeplan 2030“ (BVWP) verstößt gegen das Pariser Klimaschutzabkommen (1,5-Grad-Limit), gegen Artikel 20a des Grundgesetzes sowie gegen § 13, Absatz 1 des Klimaschutzgesetzes. Er bricht das Völkerrecht und die Verfassung. So stellt es ein Rechtsgutachten des BUND und das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Frage des Klimaschutzes klar.

Der BVWP samt dem „Methodenhandbuch zum BVWP“ zementiert wortwörtlich ein gescheitertes Mobilitätskonzept des letzten Jahrhunderts für die Menschen, die künftig unser Land bewohnen werden. Durch seine Verwirklichung würde der PKW- und Güterverkehr auf der Straße zunehmen, weitere Grünflächen, Wälder und Wohnraum in Städten vernichtet und immer weitere Flächen versiegelt werden. Das ist nicht zu verantworten und würde letztlich ein Beitrag zu riesigen volkswirtschaftlichen Schäden durch klimakrisenbedingte Naturkatastrophen sein.

Aus diesem Grund muss der BVWP sofort ausgesetzt werden (Moratorium).

Es darf kein weiterer Kilometer Autobahn oder Fernstraße gebaut werden, bevor es nicht einen BVWP gibt, dessen Klima- und Naturschutztauglichkeit sowie seine positive Funktion für eine umfassende Verkehrswende im Konsens mit allen wichtigen Umweltschutz- und Verkehrsinitiativen und -verbänden erstellt worden ist.

Diese Forderung wurde verfasst von Mitgliedern aus folgenden Initiativen:

Aktionsbündnis A100 stoppen!
Bündnis Verkehrsinitiativen
BI Heimat 2030
BI Pro Wald
Danni lebt AG
Lebenslaute Hessen
MobilitätswendeJetzt
NLK – Netzwerk Leverkusen-Köln e.V.
Parents 4 Future
United for Bundestag
Wald statt Asphalt